Um die Anspannung am Futtermittelmarkt zu lockern, sollen die EU-Importzölle für bestimmte Getreidearten zeitweilig ausgesetzt werden. Das hat die Europäische Kommission auf der jüngsten Sitzung des zuständigen Verwaltungsausschusses am vergangenen Donnerstag in Aussicht gestellt. Bereits beim nächsten Treffen am 24. Februar könnte eine Senkung der Zollsätze der Kontingente auf Null bis zum 30. Juni angenommen werden.
Die Beschränkung der Maßnahme auf die Kontingente begründete die Kommission damit, dass kein grundsätzliches Versorgungsproblem bestehe und der Importbedarf nicht so hoch sei wie vor drei Jahren.
Ferner gab der Ausschuss grünes Licht für den Verkauf von weiteren 381 000 t Gerste aus der Intervention. Dabei schwankten die von der Kommission angesetzten Mindestverkaufspreise von 180,18 Euro/t in Finnland bis 204,00 Euro/t in Tschechien.
Aus deutschen Lagern gelangten 123 000 t Gerste an den Markt, für die wenigstens 198,86 Euro/t gezahlt wurden. Eingegangen waren Angebote mit einer Spanne von 190,00 Euro/t bis 208,61 Euro/t. Weizen verteuerte sich weiter: Fob Rouen wurde ein Preis von zuletzt 276 Euro/t genannt, 14 Euro mehr als zwei Wochen davor.
Die Gesamtgetreideexporte der EU beliefen sich im bisherigen Verlauf des Wirtschaftsjahres bis zum Dienstag vergangener Woche auf 18,36 Mio t, darunter 12,76 Mio t Weichweizen, 3,13 Mio t Gerste, 0,80 Mio t Hartweizen und 0,71 Mio t Mais. Dem standen auf der Importseite 4,04 Mio t Mais, 1,47 Mio t Hartweizen, 1,52 Mio t Weichweizen sowie 0,45 Mio t Hirse gegenüber. Insgesamt führte die EU im Berichtszeitraum 7,53 Mio t Getreide ein. (AgE)