Die vom Washingtoner Agrarressort veröffentlichten Anbauabsichten der Landwirte in den USA zur Ernte 2009 haben den gesamten Agrarkomplex am Terminmarkt in Chicago beflügelt. Im Sog der als äußerst "bullish" bewerteten Zahlen für den Sojaanbau legten die vorderen Kurse sowohl für die Proteinfrucht als auch für Mais und Weizen vergangene Woche zwischen 4 % und mehr als 5 % zu. Den größten Zugewinn verzeichnete der Sojabohnenfuture zur Abrechnung im Mai, der im Tagesverlauf um 5,3 % anzog und bei Handelsschluss mit 9,52 $/bu (265 Euro/t) bewertet wurde.
Gemäß der Erhebung des Ministeriums planen die heimischen Landwirte den Anbau von Sojabohnen im Jahresvergleich nur leicht auszudehnen, und zwar um 124 000 ha auf rund 30,8 Mio. ha. Dies wäre zwar ein neuer Rekordwert, allerdings deutlich weniger als die im Vorfeld vom Markt erwarteten 32,2 Mio. ha. Als Grund für die angedachte Ausweitung des Anbauareals führt das Ressort das rückläufige Angebot sowie die im Vergleich zu Mais geringeren Produktionskosten an. Den Maisbauern wiederum machen die zuletzt schwierige Kostenkalkulation und die relativ niedrigen Erzeugerpreise zu schaffen.
Der Erhebung zufolge werden sie die Maisfläche voraussichtlich zum zweiten Mal in Folge einschränken, und zwar um 1 % auf 34,4 Mio. ha. Sollten die Landwirte ihre Ankündigung wahrmachen, würde die mit Mais bestellte Fläche den drittgrößten Umfang seit 1949 erreichen. Nach Bekanntgabe der Zahlen verteuerten sich die beiden vorderen Maisfuture für Mai und Juli jeweils um annähernd 5 % auf 4,05 $/bu (121 Euro/t) bzw. 4,17 $/bu (124 Euro/t).
