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topplus Chinas Fleischimporte

China ersetzt Schweine- durch Rindfleischimporte

In China setzen die Verbraucher zunehmend auf Rindfleisch, während der Schweinefleischverzehr nur noch leicht wächst. Das hat Folgen für die chinesischen Fleischimporte.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Verzehrgewohnheiten im Reich der Mitte ändern sich: War früher noch unangefochten Schweinefleisch das Hauptfleischgericht mit stetig steigender Tendenz, so wird heute insbesondere Rindfleisch mit steigender Tendenz nachgefragt. In den letzten 5 Jahren hat der Verbrauch dieser Fleischart um rund 25 % zugenommen. Dazu hat sicherlich auch die zwischenzeitlich ASP-bedingt knappe Verfügbarkeit von Schweinefleisch (trotz vorübergehend verdoppelter Importe) beigetragen. Der chinesische Schweinefleischverbrauch ist 2024 nur 3,5 % höher als im 3-jährigen Durchschnitt vor dem ASP-Ausbruch 2019.

Chinas Rindfleisch reicht nur für 66 % SVG

Die chinesische Rindfleischerzeugung ist nur auf ertragsschwachen und verbraucherfernen Standorten konkurrenzfähig. Die Produktion ist in letzten 5 Jahren um rd. 16 % gestiegen, also deutlich niedriger als der Verbrauch. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 66 %.

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Das steigende Versorgungsdefizit wird durch zunehmende Einfuhren ausgeglichen. In den letzten 5 Jahren haben sich die Importe (China+HK) verdoppelt und übersteigen mit etwas über 4 Mio. t die jüngsten Schweinefleischbezüge mit nur noch 1,75 Mio. t. Die bisherige Entwicklung zeigt bei Rindfleisch einen stabil aufwärts gerichteten Trend, während die Schweinefleischeinfuhren wieder auf das Ausgangs-niveau zurückfallen. Für 2025 schwächt sich die Entwicklung im gesamten Fleischsektor voraussichtlich etwas ab.

China produziert, konsumiert und importiert weniger Schweinefleisch

Das Agrarinformationsnetzwerk der USA (GAIN) hat in seinem jüngsten Bericht Ende Aug 2024 Zahlen zum chinesischen Schweinefleischmarkt mit einigen nicht erwarteten Ergebnissen veröffentlicht.

Der jahrzehntelange Anstieg von Erzeugung und Verbrauch eines Hauptnahrungsmittels wurde 2019 – 21 durch die ASP massiv zurückgefahren, aber in der Folgezeit mit starken Zuwachsraten der Eigenerzeugung und hohen Importen wieder aufgebaut. Die Erwartung, dass die frühere Entwicklung sich wieder fortsetzen würde, wird jedoch durch die Entwicklung im letzten Jahr und die Perspektiven auf das kommende Jahr konterkartiert.

Noch im Jahre 2023 erreichte die Schweinefleischerzeugung rd. 58 Mio. t; der Verbrauch lag bei knapp 60 Mio. t. Der Fehlbetrag wurde durch knapp 2 Mio. t Importe ausgeglichen.

Für das 2024 stellt sich heraus, dass die Eigenerzeugung auf 56,75 Mio. t zurückfallen wird. Dahinter steht das Ziel der chinesischen Regierung, die Sauenhaltung soweit einzuschränken, dass möglichst keine preissenkenden Überschüsse entstehen. Ein Zuschußbedarf kann jederzeit über billige Einfuhren ausgeglichen werden. Dabei setzt man zu einem hohen Anteil auf sog. Nebenprodukte, die in China z.T. Delikatessen darstellen, in anderen Ländern jedoch Absatzprobleme verursacht. Zum Schutze der Erzeuger werden auf Fleischeinfuhren Zölle bis zu 60 % aufgeschlagen. 

Mit dem verordneten Rückgang der Sauenhaltung wird für das kommende Jahr nur noch mit einer Produktionsmenge von 55,5 Mio. t gerechnet. Der Verbrauch soll auf knapp 57 Mio. t zurückfallen, zumal eine Steigerung der Rindfleischerzeugung und Rindfleischeinfuhren einen Ausgleich darstellen. Die Schweinefleischeinfuhren sollen bei unveränderten 1,7 Mio. t bleiben, von denen die Hälfte aus Nebenprodukten besteht.

In den zurückliegenden Jahren haben sich die hohen China-Importe zu einem beachtlichen Teil auf das Schweinefleischpreisniveau der Lieferländer ausgewirkt. Die EU mit Spanien, Dänemark und Niederlande an der Spitze haben die rückläufigen Warenlieferungen schmerzlich zu spüren bekommen. Deutschland war aufgrund der ASP-Importsperre schon länger aus dem Rennen.

Die starke Einschränkung der EU-Schweinefleischerzeugung hat dazu beigetragen, daß der Exportdruck weniger groß ausfällt. Die zunehmende Verringerung der Schlachtkapazitäten in den großen EU-Exportländern läßt darauf schließen, dass ein Wiederanstieg auf frühere Produktionsmengen für nicht wahrscheinlich gehalten wird.

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