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China größter Agrarimporteur

China hat seine Agrar-Importe deutlich gesteigert. Die Entwicklungen in einzelnen Bereichen erläutert Heribert Breker, LWK NRW.

Lesezeit: 3 Minuten

Trotz höchster Priorität und Anstrengungen der chinesischen Regierung die Selbstversorgung bei Nahrungsmitteln herzustellen, ist China zum weltgrößten Agrarimporteur aufgestiegen. Im Falle von Vollmilchpulver hält das Land der Mitte einen 60 %-igen Anteil der globalen Importe, bei Ölsaaten mit Schwerpunkt Soja beträgt der Anteil 55 %, und bei Schweinefleisch werden aktuelle 45 % überschritten. In jüngster Zeit sind die Getreideeinfuhren auf 35 % des Welthandels gestiegen. In den Fällen von Rindfleisch und Magermilchpulver werden jeweils 30 %-ige Anteile erreicht.

Wie ist die EU-27 davon betroffen?

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Getreide:Die EU exportiert rund 46 Mio. t Getreide und bestreitet damit rd. 10 % des Weltexports. Gleichzeitig steht die EU mit 22 Mio. t Getreide mit Schwerpunkt Mais auf der Importseite. Änderungen des chinesischen Importverhaltens betrifft die EU-27 überwiegend indirekt auf der Verkaufs- wie Einkaufsseite. Allerdings haben die chinesischen Einkäufe französischen Getreides beachtlich zugenommen. Chinas Einfuhren muss man also im Blickwinkel haben.

Ölsaaten: Bei Soja, Raps und Co. ist die EU ein ausgesprochenes Importgebiet. Die Sojaimporte liegen bei rd. 15 Mio. t Bohnen und weiteren 17 Mio. t Sojaschrot. Der EU-Sojabohnenimportanteil am Welthandel liegt bei 8 %, der Sojaschrotanteil bei 22 %. Preisbeeinflussende Änderungen der ständig steigenden chinesischen Einfuhren von mittlerweile rd. 60 % Anteil am globalen Handel wirken sich daher auf die EU-Importpreise aus. Die Rapsimporte der EU sind in den letzten Jahren auf über 6,3 Mio. t gestiegen und erreichen einen Welthandelsanteil von 38 %. Ölsaaten stehen weltweit in preislicher Konkurrenz zueinander.

Milchprodukte: Im Falle von Vollmilchpulver ist die EU mit einem Exportanteil von 14 % am Welthandel beteiligt; bei Butterbeträgt der Weltexportanteil 23 % und bei Magermilchpulver sind es schon 32 % Handelsanteil; die Käseausfuhren erreichen sogar 42 % des globalen Welthandels. Chinas Importverhalten bei Milchprodukten sind ein beachtlicher Faktor bei der internationalen Preisbildung teils mit direkten bzw. indirekten Auswirkungen auf die EU-Preise.

Rindfleisch:Steigende chinesischeRindfleischeinfuhren haben bei begrenzten Angebot aus Südamerika und Australien zu einer Reduzierung der südamerikanischen Lieferungen in Richtung EU-27 beigetragen. Die knapp um 100 % liegende EU-Rindfleischversorgung hat mit entsprechender Preisbefestigung reagiert.

Schweinefleisch:Chinas Schweinefleischimporte stammen zu 60 % aus den EU-Ländern. Nach der Importsperre für Deutschland haben Spanien, Dänemark und Holland die deutschen Marktanteile übernommen. Der jüngste chinesische Preiseinbruch von über 5 auf unter 3 €/kg hat zu Absatzeinbußen und Erlösminderungen geführt mit der Folge höheren Angebotsdrucks an Fleisch im EU-Binnenmarkt und den entsprechenden Preissenkungen hierzulande.

Der ASP-bedingte Einbruch des chinesischen Schweinebestandes und sein laufender Wiederaufbau hat nicht nur kurz- und mittelfristige Auswirkungen, sondern auch nachhaltige Effekte. Der hohe Stellenwert des Schweinefleisches im chinesischen Ernährungsverhalten trägt dazu bei, dass alle Anstrengungen unternommen werden, um die Selbstversorgung annähernd sicherzustellen.

Die vorherrschende frühere Hinterhofhaltung wird zunehmend abgelöst durch eine großindustrielle Produktion. Damit verbunden ist ein Wegfall der Abfallverfütterung zugunsten eines Mischfutter-einsatzes aus Futtergetreide und Eiweißkomponenten. Angesichts der knappen Flächenausstattung von nur 850 qm LF je Einwohner (zum Vergleich Deutschland: 2.000 qm/E) ist von einer anhaltenden Unterversorgung im Getreide- und Ölsaatensektor auszugehen. Der Reisanbau bleibt eine wenig verrückbare Größe, ebenso wie der Gemüseanbau. Das gilt sinngemäß auch für den Milch- und Rindfleischsektor, der nur auf wenig ertragfähigen Standorten im Norden und Westen des Landes im Übergang zur Steppe konkurrenzfähig ist.

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