China hat von Januar bis August 2020 mehr Milchprodukte importiert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auch in den Monaten der Corona-Pandemie, die in China bereits früher ihren Höhenpunkt erreicht hatte als in Europa, war die Nachfrage nach wie vor umfangreich.
Gefragt war vor allem Molkenpulver. Nachdem im vergangenen Jahr aufgrund der Afrikanischen Schweinepest viele Tierbestände gekeult werden mussten, hat das Reich der Mitte in den Monaten darauf mit der erneuten Schweineaufzucht begonnen. Dadurch fiel der Bedarf an Molkenpulver zuletzt deutlich höher aus, nachdem ab der Jahresmitte 2019 ein merklicher Abschwung zu verzeichnen gewesen war. Bis August stiegen die Mengen um rund ein Drittel. Die höhere Nachfrage Chinas wurde vor allem von den USA, den Niederlanden, Belarus und Polen bedient.
Butter und Butteröl wurden in den ersten acht Monaten von 2020 ebenfalls deutlich umfangreicher importiert. Hier belief sich der Anstieg auf rund 40 Prozent. Neuseeland war nach wie vor der mengenmäßig wichtigste Lieferant für China. Rund 80 Prozent der chinesischen Butterimporte hatten ihren Ursprung dort. Auch die im Jahr 2020 zusätzlich benötigten Mengen wurden überwiegend von Neuseeland geliefert. Europäische Länder konnten ihre Exporte in das Reich der Mitte ebenfalls ausbauen, jedoch blieb der Anteil nach wie vor gering. Größter Lieferant war hier Frankreich.
Vollmilchpulver bewegte sich weiter leicht unter dem Niveau des Jahres 2019. Hier fehlte es im Vorjahresvergleich insbesondere an Mengen aus Neuseeland, dem größten Lieferanten. Dies war auch bei Magermilchpulver der Fall, allerdings fiel der Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit zehn Prozent deutlicher aus. Zudem lieferten Australien und Deutschland geringere Mengen Magermilchpulver an China. AMI