Zu Beginn des neuen Jahres belasten die Turbulenzen an Chinas Finanzmärkten auch die Terminbörsen für Getreide in den USA und Europa. So markierte der vordere Kontrakt auf Weizen mit Fälligkeit im März in Chicago vergangene Woche zwischenzeitlich ein Laufzeittief bei 4,56 $/bu (154 Euro/t), konnte sich aber bis zum Freitagmorgen auf umgerechnet 159 Euro/t erholen. Ein neues Laufzeittief markierte im Wochenverlauf auch der Märzkontrakt auf Mais, und zwar bei 349 $/bu (126 Euro/t). Dieser Future rutschte im Vergleich zum letzten Settlementkurs des Vorjahres um 1,5 % auf 354 $/bu (128 Euro/t) am Freitagmorgen ab.
Auch an der Warenterminbörse in Paris zeigten die Pfeile nach unten. Dort wurde der Weizenfuture Nr. 2 zur Anlieferung im März am Freitag für 171 Euro/t gehandelt; das bedeutete gegenüber dem letzten Abrechnungskurs von 2015 ein Minus von 3,75 Euro/t oder 2,2 %. Der Matif-Maiskontrakt derselben Fälligkeit gab um 5,75 Euro/t oder 3,5 % auf 158,75 Euro/t nach.
Ausschlaggebend für den schlechten Jahresstart waren schwache chinesische Konjunkturdaten. Nun erwarten Analysten für 2016, dass die Wirtschaft der Volksrepublik so langsam wächst wie zuletzt vor 25 Jahren. Weil das Land als ein bedeutender Importeur am Weltmarkt auftritt und eng mit anderen Wirtschaftsräumen vernetzt ist, prognostizieren die Fachleute eine global nachlassende Nachfrage, wovon auch Agrarprodukte betroffen sein dürften.
Mit Blick auf Weizen berichteten Händler außerdem von schleppenden US-Exporten. Gleichzeitig erhöhe sich die Wettbewerbsfähigkeit russischer Ware am Weltmarkt. Die Ursache dafür sei der Preisverfall des Rohöls, wodurch der Rubel gegenüber dem Dollar weiter geschwächt werde. Für den gesamten Jahresverlauf 2016 prognostizierten Analysten eher weiter sinkende als steigende Weizenpreise. Die Schwäche am Maismarkt begründeten Händler ebenfalls mit enttäuschenden US-Exporten. Außerdem verringerten die sehr niedrigen Rohölpreise die Wirtschaftlichkeit der Produktion von Bioethanol aus Mais. AgE
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