Die Getreideproduktion Europas bleibt 2009 zwar voraussichtlich deutlich unter dem Rekordergebnis des Vorjahres, jedoch über dem langjährigen Durchschnitt. Der Dachverband des europäischen Getreidehandels (COCERAL) veranschlagte die Erzeugung in seiner ersten Schätzung auf 286,4 Mio. t, das wären gut 24 Mio. t weniger als im Vorjahr.
Einen besonders deutlichen Rückgang der Getreideproduktion erwartet Coceral in den südöstlichen Mitgliedsstaaten wie Bulgarien, der Slowakei, Slowenien und Ungarn. Zwar wurde die Anbaufläche in diesem Ländern insgesamt nur geringfügig eingeschränkt, allerdings wird mit einem kräftigen Ertragsrückgang gerechnet. Mit einer weitgehend stabilen Produktionsmenge rechnet Coceral dagegen in Dänemark, Polen und den Benelux-Ländern. Die Getreideernte Deutschlands veranschlagt der Verband auf 46,5 Mio. t und damit knapp 7 % niedriger als 2008. Davon entfallen 24 (Vorjahr: 26) Mio. t auf Weichweizen, 11,9 (Vorjahr: 12) Mio. t auf Gerste und 4 (Vorjahr: 4,9) Mio. t auf Mais.
Ölsaatenanbau ausgedehnt
Auch bei den Ölsaaten erwartet Coceral niedrigere Erträge als im Vorjahr. Insgesamt wird mit einer Ölsaatenernte von 26,1 Mio. t gerechnet, das entspräche einem Rückgang um rund 2 %. Die Anbaufläche wurde indes um knapp 3 % auf 10,4 Mio. ha ausgedehnt. Davon entfallen voraussichtlich 6,25 (Vorjahr: 6,17) Mio. ha auf Raps und 3,87 (Vorjahr: 3,64) Mio. ha auf Sonnenblumen. Ein ertragsbedingt besonders deutlicher Angebotsrückgang deutet sich in Rumänien, Ungarn und Großbritannien an.