Die epidemieartig sich ausbreitenden Corona-Infektionen haben die Agrarmärkte geschockt. Angesichts der Unsicherheiten über den weiteren Verlauf halten sich Händler und Börsianer sehr zurück, wenn es um zukünftige Geschäftsabschlüsse geht.
Beim internationalen Handel mit Schweinefleisch mit Schwerpunkt nach China ist die Vorsicht in besonderem Maße zu beobachten. Die ohnehin nach den chinesischen Neujahrsfesttagen abfallende Nachfrage nach Schweinefleisch erfährt in diesem Jahr eine deutliche Verschlechterung durch die Coronavirus-Epidemie. Aufträge aus China sind spärlicher geworden.
Am deutlichsten sind die Verunsicherungen an den Terminkursen für Schweine an der Chicagoer Börse abzulesen. Die Notierungen für den Frontmonat Febr.2020 sind innerhalb von 3 Tagen um umgerechnet 12 ct/kg gefallen. Die Kurse für den Sommermonat Juli haben um 16 ct/kg nachgegeben. In IOWA wurden die Erzeugerpreise innerhalb eines Tages um rd. 3 ct/kg zurückgesetzt. In Brasilien fiel die Notierung um rd. 4 ct/kg gegenüber dem Vortag zurück.
Die hierzulande erhoffte preiserhöhende Wirkung eines wieder ansteigenden China-Exports wird sich so schnell nicht realisieren lassen. Andererseits sollte ein nachlassendes Lebendangebot in den meisten europäischen Erzeugungsgebieten auch nicht zu nennenswerten Preisdruck Anlass geben.