In Frankreich erwartet der Statistische Dienst des Landwirtschaftsministeriums (Agreste) in diesem Jahr eine deutlich kleinere Maisernte als 2014. Die Fachleute beziffern in einer neuen Schätzung das Körnermaisaufkommen einschließlich Saatmais auf 13,3 Mio t; das wären 28 % weniger als im vergangenen Jahr und 16 % weniger als im fünfjährigen Mittel. Im September waren die Statistiker noch von 13,7 Mio t ausgegangen. Den Durchschnittsertrag für Körnermais veranschlagt Agreste jetzt auf 85,0 dt/ha, nach 104,5 dt/ha ein Jahr zuvor.
Die Trockenheit und die hohen Temperaturen im Juni und Juli hätten die Entwicklung der Maispflanzen beeinträchtigt, berichten die Statistiker. Zwar hätten die Niederschläge im August und im September die Situation in einigen Gebieten etwas entspannt, in anderen aber seien sie nicht ausreichend gewesen, um den Entwicklungsrückstand der Maiskulturen wieder auszugleichen.
Laut Agreste variieren die Maiserträge sehr, und zwar auch innerhalb eines Départements. Die Erträge von nicht bewässertem Körnermais fielen gegenüber dem fünfjährigen Mittel um 15 % geringer aus, bei bewässerten Kulturen nur um 4,4 %. Die diesjährige Futtermaisernte beziffert der Statistische Dienst auf 17,2 Mio t; im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Minus von 16 %, während das fünfjährige Mittel um 7 % unterschritten würde. Der Durchschnittsertrag für Futtermais wird auf 116,8 dt/ha geschätzt; 2014 waren es 142,5 dt/ha. Die gesamte Anbaufläche Frankreichs für Körner-, Saat- und Futtermais beläuft sich Agreste zufolge in diesem Jahr auf 3,1 Mio ha. Gemäß den amtlichen Ausführungen wurden einige Futtermaisschläge so stark durch die Trockenheit beeinträchtigt, dass sie nur noch als Körnermais genutzt werden können. Die Fachleute gehen davon aus, dass noch weitere „Transfers“ hinzukommen. AgE