Es war bereits früh absehbar, dass aufgrund der massiven Beeinträchtigungen der Aussaat der Winterungen im Herbst 2017 das Anbauminus durch mehr Sommerungen ausgeglichen werden würde. Aber die Verteilung auf die einzelnen Arten blieb unklar, berichtet die AMI diese Woche.
Von den 236.000 Hektar, die im Vergleich zum Vorjahr nicht mit Winterweizen, -gerste, -raps und Roggen bestellt wurden, gingen laut Statistischem Bundesamt allein 97.000 Hektar an Sommergerste. Damit wächst die Anbaufläche auf 436.500 Hektar, so die Informations-Gesellschaft weiter. Das ist das größte Areal seit sechs Jahren.
Bei einem Durchschnittsertrag von 54,4 Dezitonnen je Hektar wäre eine potenzielle Ernte von 2,4 Millionen Tonnen möglich. Das wären 600.000 Tonnen mehr als im Vorjahr, käme aber bei weitem nicht an das Rekordergebnis von 2012 heran. Damals waren von 587.700 Hektar mit einem Ertrag von 56,4 Dezitonnen je Hektar rund 3,3 Millionen Tonnen gedroschen worden.
Am größten wird die Anbaufläche für Sommergerste wie üblich in Bayern sein. Dort sind 111.000 Hektar zur Ernte 2018 avisiert, 12,8 Prozent mehr als im Vorjahr und ein Viertel der bundesweiten Gesamtfläche. Dicht gefolgt wird Bayern in diesem Jahr aber voraussichtlich von Niedersachen, wo eine Verdopplung der Sommergerstenfläche auf 90.000 Hektar erwartet wird. Damit würde Niedersachsen, anstelle von Baden-Württemberg, Platz zwei der wichtigsten Anbauregionen für Sommergerste in Deutschland einnehmen.
Eine deutliche Flächenausdehnung ist auch für Mecklenburg-Vorpommern avisiert, wo die Sommergerste 2018 auf insgesamt 22.700 Hektar stehen könnte, womit sich die Anbaufläche fast vervierfachen würde. In Schleswig-Holstein dürfte sie sich mehr als verdreifachen, auf 17.300 Hektar.