Deutschland, Spanien und Polen haben in den ersten sieben Monaten 2012 ihre Schweinefleischexporte in Drittländer kräftig gesteigert und Marktanteile auf Kosten anderer EU-Staaten hinzugewonnen. Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, konnten deutsche Exporteure von Januar bis Juli 2012 insgesamt 484.283 t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen und lebender Schweine jenseits der EU-Grenzen verkaufen; das waren fast 14 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Zum Vergleich: Die EU-27 brachte es in diesem Zeitraum nur auf ein Exportwachstum von 2,4 % und führte insgesamt 1,87 Mio. t aus. Der deutsche Anteil an den EU-Ausfuhren kletterte auf 26,0 %.
Der Abstand der Bundesrepublik auf den Zweitplatzierten Dänemark mit einer Menge von 363.080 t ist im Berichtszeitraum auf mehr als 120.000 t angewachsen, da das nördliche Nachbarland einen Exportrückgang von 7,1 % verkraften musste. Zu den großen Gewinnern zählte hingegen auch Spanien, das seine Lieferungen an Drittlandskunden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,8 % auf 218.500 t steigern konnte. Der Anteil an den EU-Gesamtexporten erhöhte sich auf 11,4 %. Auf den vierten Platz der „Exporttabelle“ ist Polen vorgerückt; es konnte dabei die Niederlande und Frankreich hinter sich lassen. Trotz rückläufiger Produktion im eigenen Land konnte Polen seine Drittlandslieferungen um ein Viertel auf 177.100 t nach oben schrauben und bestritt damit 9,5 % der EU-Ausfuhren. Zu den Verlierern zählten nach Kommissionsangaben dagegen Frankreich mit einem Ausfuhrrückgang um 9,6 % und insbesondere die Niederlande mit einem Minus von 16,4 % im Drittlandsgeschäft. (AgE)