Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine aktuelle Schätzung der Getreide- und Ölsaatenernte 2012 deutlich nach unten korrigiert. Der DRV erwartet witterungsbedingt nur noch eine Getreideernte von 41,3 Mio. t. Damit würde das enttäuschende Ergebnis des vergangenen Jahres um rund 1,5 % verfehlt.
Aufgrund der teilweise erheblichen Auswinterungsschäden müssen die Ernteerwartungen beim Winterweizen im Vergleich zur Märzschätzung flächen- und mengenmäßig deutlich auf nunmehr 20,9 Mio. t reduziert werden, so der Verband in einer Mitteilung.
Auch bei Wintergerste geht der DRV angesichts der widrigen Wetterbedingungen nur noch von einer Erntemenge in Höhe von 6,8 Mio. t aus. Das Ergebnis des Vorjahres würde somit lediglich um 2,5 % übertroffen. Beim Winterraps müssen die Erwartungen ebenfalls nach unten korrigiert werden. Derzeit geht der DRV von einer Erntemenge in Höhe von rund 4,3 Mio. t aus. Das völlig unbefriedigende Ergebnis des Vorjahres von 3,8 Mio. t würde damit nur um 13 % übertroffen.
Ursache für diese deutliche Senkung der Ernteerwartungen sind die teilweise massiven Auswinterungsschäden. Insbesondere die Weizen-, Gersten- und teilweise auch Rapsbestände haben die extreme Frostperiode in der ersten Februarhälfte deutlich schlechter überstanden als zunächst angenommen. In den vergangenen Wochen mussten zahlreiche Flächen umgebrochen werden, die noch Mitte letzten Monats wenig Anlass zur Sorge boten. Wechselfröste und ein extrem trockener März haben die durch das Frostwetter ohnehin geschwächten Bestände zum Absterben gebracht.
Durch diese Entwicklungen haben die Anbauflächen von insgesamt ertragsschwächeren Sommergetreidearten weiter zugenommen und liegen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Darüber hinaus wird nach Einschätzung des DRV die Aussaatfläche für Mais weiter wachsen.