Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Prognosen für die diesjährige bundesweite Getreideproduktion und Winterrapserzeugung weiter gesenkt. Nach der April-Umfrage bei seinen Mitgliedsgenossenschaften geht der DRV jetzt von einer Erntemenge von 46,8 Mio. t Getreide aus; vor einem Monat hatte er 47,3 Mio. t vorhergesagt und im März 47,5 Mio t. In der Vorschätzung ist Menggetreide nicht enthalten; 2008 waren einschließlich rund 120 000 t Menggetreide bundesweit insgesamt 50,1 Mio. t Getreide eingebracht worden. Das jetzt erwartete Ergebnis für 2009 liege immer noch deutlich über dem letzten Fünf-Jahresmittel, stellte der Raiffeisenverband fest. Voraussetzung dafür sei jedoch der dringend benötigte Regen im Nordosten Deutschlands.

Im Rahmen der jetzigen Prognose hat der DRV den durchschnittlichen Ertrag je Hektar gegenüber der März-Schätzung um 0,9 dt auf 67,6 dt herabge-setzt. Im Vergleich zum Vorjahr würde dies eine Abnahme um 3,4 dt/ha oder 5,3 % bedeuten. Zudem rechnet der Verband mit einer Einschränkung der Getreidefläche um rund 100 000 ha. Im Hinblick auf die heimische Ölsaatenernte hat der DRV ebenfalls die Ertragserwartung reduziert. Die diesjährige mittlere Hektarleistung von Winterraps wird jetzt auf nur noch 36,2 dt veranschlagt, gegenüber zuvor 37,1 dt und 37,5 dt im Februar.

Im vergangenen Sommer waren im Bundesdurchschnitt 37,7 dt/ha Winterraps gedroschen worden. Das Ertragsminus wird nach aktueller Einschätzung des DRV in den neuen Ländern mit 5,8 % deutlich höher ausfallen als im früheren Bundesgebiet, wo es 1,4 % betragen soll. Da der Anbau in Deutschland insgesamt gemäß amtlicher Schätzung um 100 000 ha oder 7,3 % auf gut 1,46 Mio. ha ausgeweitet worden ist, dürfte die Winterrapsernte 2009 laut Raiffeisenverband 5,30 Mio. t erreichen; das wären 164 000 t oder 3,3 % mehr als im Vorjahr.

Der Deutsche Bauernverband geht unterdessen weiterhin von einer Getreideernte von 47 Mio. t aus.