In der Europäischen Union ist erstmals seit längerem wieder auf das Instrument der staatlichen Getreideintervention zurückgegriffen worden. Wie die Europäische Kommission vergangene Woche im zuständigen Verwaltungsausschuss für die gemeinsame Organisation der Agrarmärkte mitteilte, wurden in Ungarn 8 400 t Mais sowie 600 t Weizen und in der Slowakei 4 831 t Gerste und 800 t Weizen zur Intervention angedient. Im vergangenen Wirtschaftsjahr waren die Interventionsläger in der Gemeinschaft bis auf eine geringe Menge Mais in Ungarn komplett geräumt worden. Weiterhin recht zügig gestaltet sich in der laufenden Kampagne der EU-Getreideexport, insbesondere die Ausfuhr von Weizen. Laut Angaben der Kommission beliefen sich die Weichweizenexporte der 27 Mitgliedsländer nach Drittstaaten gemäß den gezogenen Lizenzen im Zeitraum 1. Juli bis zum 11. November 2008 auf fast 9,04 Mio. t, was gegenüber der Vorjahresperiode eine Steigerung um 6,43 Mio. t oder das Zweieinhalbfache bedeutete. Die gesamten Getreideausfuhren der Gemeinschaft einschließlich der auf Rohstoffäquivalente umgerechneten Getreideerzeugnisse summierten sich im Berichtszeitraum auf 13,53 Mio. t; das entsprach im Vergleich zur Vorjahresmenge einer Verdopplung. Die Getreideimporte wurden ausgehend von den gezogenen Lizenzen dagegen um 6,24 Mio. t und damit um weit mehr als die Hälfte auf 5,30 Mio. t eingeschränkt. Maßgeblich hierfür war der Rückgang der Mais- und Sorghumbezüge.