Aufgrund sinkender Maispreise auf dem Weltmarkt erhebt die EU seit dem 12. August 2020 einen Importzoll für Mais, Sorghum und Roggen von 5,48 €/t. Für das Update und die Neuberechnung dieser Zölle wird in der EU ein automatischer Mechanismus verwendet, der die europäischen Landwirte vor nachteiligen Marktbedingungen schützen soll, teilt aiz.info mit.
Der neue Einfuhrzolltarif für Importe von Mais, Sorghum und Roggen aus Drittländern wurde im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Er ergibt sich gemäß der EU-Verordnung 642/2010 aus der Differenz zwischen dem EU-Referenzpreis und der US-Maisnotierung, die als Maßstab für das Weltmarktpreisniveau gilt. Dieser Zolltarif wurde in den vergangenen vier Monaten viermal aktualisiert.
Erstmals stieg der Einfuhrzoll Ende April von 0 auf 5,27 €/t aufgrund eines deutlichen Rückgangs des US-cif-Maispreises, der hauptsächlich auf den Einbruch der Bioethanolnachfrage in den USA zurückzuführen war. Dieser wurde bald darauf aktualisiert und mit 10,40 €/t festgelegt. Später stieg der US-Maispreis wieder an, während parallel dazu eine Prognose für eine kleinere Ernte in den USA im Jahr 2020/21 die Maispreise weiter in die Höhe trieb. Dies führte zu deutlichen höheren Maispreisen auf dem Weltmarkt und die Einfuhrzölle in der EU beliefen sich Anfang Juli wieder auf 0 €/t.
In jüngster Zeit gab der US-cif-Maispreis im Rotterdamer Hafen erneut nach, da sowohl der US-Preis für Mais als auch der US-Dollar gegenüber dem Euro fielen, was den automatischen Berechnungsmechanismus für die Festsetzung der Einfuhrzölle für Mais, Sorghum und Roggen in der Europäische Union auslöste.