Die gesamte landwirtschaftliche Erzeugung in der EU belief sich im Jahr 2019 auf 418 Mrd. € zu Herstellungspreisen, was im Vergleich zu 2018 einen Anstieg von 2,4 % bedeutet.
Die Ausgaben für Vorleistungen (eingesetzte Waren und Dienstleistungen) entsprachen 56,6 % des Werts der landwirtschaftlichen Erzeugung beziehungsweise 236,5 Mrd. €, während die Bruttowertschöpfung (Wert der Erzeugung abzüglich der Vorleistungen) 43,4 % oder 181,5 Mrd. € ausmachte, meldet aiz.info unter Berufung auf Eurostat.
Bei einem geringen Anstieg der Vorleistungen (+0,8 %) erzielte die EU-Landwirtschaft 2019 eine Steigerung der Bruttowertschöpfung um 4,5 %.
Große Unterschiede in der EU
Mit 77 Mrd. € (das sind 18 % des EU-Gesamtwerts) hatte Frankreich 2019 die höchste landwirtschaftliche Erzeugung unter den Mitgliedstaaten zu verzeichnen, gefolgt von Deutschland (58,2 Mrd. € beziehungsweise 14 %), Italien (57,8 Mrd. €, ebenfalls 14 %) und Spanien (51,7 Mrd. € oder 12%).
In drei Viertel aller EU-Mitgliedstaaten stieg der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung im Jahr 2019, während er in den anderen EU-Ländern sank. Relativ gesehen wurde der höchste Anstieg in Lettland (+21,1 %) und Estland (+16,1 %) verzeichnet.
Im Gegensatz dazu ging der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung in Slowenien (-3,3 %) und der Slowakei (-2,4 %) zurück. Unter den Mitgliedstaaten mit der höchsten gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung wurde in Deutschland ein Zuwachs von 10,6 % registriert, während in Frankreich (-1,6 %), Italien (-1,2 %) und Spanien (-0,9 %) leichte Rückgänge beobachtet wurden.
Zuwächse bei Wintermenggetreide, Kartoffeln, Schweinen und Milch
Der Wert der pflanzlichen Erzeugung stieg in der EU 2019 um 1,8 %. Diese Erhöhung resultiert aus einer Zunahme der Menge um 2,2 % und einem Sinken der Preise um 0,3 %. Die Steigerung des Werts war hauptsächlich auf Zuwächse von 29,5 % bei Roggen und Wintermenggetreide, 23,5 % bei Hopfen, 20,4 % bei Kartoffeln und von 15,3 % bei Olivenöl zurückzuführen, so aiz.info weiter.
Der Wert der tierischen Erzeugung erhöhte sich 2019 in der EU gegenüber 2018 um 3,6 %, wobei die Preise um 3,5 % stiegen und die Menge unverändert blieb. Der höhere Wert war größtenteils bedingt durch einen Anstieg um 14,6 % bei Schweinen, um 3,2 % bei Milch und um 1,8 % bei Schafen und Ziegen, hauptsächlich infolge gestiegener Preise.
Vorleistungen leicht gestiegen
Obwohl der Wert landwirtschaftlicher Dienstleistungen 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 % gestiegen ist, was teilweise durch den Rückgang anderer nichttrennbarer agrarischer Nebentätigkeiten (Urlaub am Bauernhof) ausgeglichen wurde, waren die Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung der landwirtschaftlichen Erzeugung nicht signifikant.
Die landwirtschaftlichen Betriebsmittelkosten (Vorleistungen) sind in der EU um 0,8 % leicht gestiegen. Dieser Anstieg war hauptsächlich auf eine Werterhöhung bei Saat- und Pflanzgut (+4,5 %) und auf die Instandhaltung von Gebäuden (+3,0 %) zurückzuführen, diese Entwicklung konnte laut Eurostat teilweise durch einen Rückgang bei Strom und Gas ausgeglichen werden, so aiz.info.