DBV-Präsident Gerd Sonnleitner erwartet bundesweit gut 40 Mio. t Getreide. Das wären rund 4 Mio. t weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig machte Sonnleitner deutlich, dass die aktuellen Schätzungen noch mit großen Unsicherheiten behaftet sind. In den Späterntegebieten dürfte der Weizen jedenfalls durch den Regen noch aufgeholt haben. Der DBV-Präsident sprach von einer „schwierigen Ernteschätzung 2011, weil wir nicht wissen, wie sich der Weizen wieder erholt hat“. Er geht beim wichtigsten Brotgetreide aber in jedem Fall von einem Aufkommen unterhalb des Vorjahreswertes aus. Bei der Wintergerste veranschlagt er im Bundesmittel einen Produktionsrückgang von 10 % bis 15 %, beim Raps sollen es rund 15 % weniger sein als im Vorjahr. Enttäuschend ist wegen des fehlenden Regens im April und Mai in weiten Landesteilen auch der erste Schnitt des Grünlands ausgefallen. Nun hoffen die Viehhalter auf den zweiten und dritten Schnitt. Einen guten Eindruck hat laut Sonnleitner bislang der Mais hinterlassen. Gleiches gilt für die Zuckerrüben.
EU-weit sieht die Lage hingegen besser aus. Unter Berufung auf Zahlen der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) geht er von einer Getreidemenge von 272 Mio. t im Binnenmarkt aus, das ist etwa 1 % weniger als im Vorjahr. Überdurchschnittlich soll allerdings die Weizen- und Gerstenerzeugung sinken, und zwar um 3,5 % beziehungsweise 4,4 %. Ursache ist die extreme Frühjahrstrockenheit, unter der neben Deutschland auch Frankreich, Großbritannien und Polen als weitere große EU-Mitgliedstaaten gelitten haben. Hingegen soll das Maisaufkommen wachsen. (AgE)
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