Die Aussaatfläche von Winterraps in der Europäischen Union zur Ernte 2018 dürfte sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen, wobei sich die gegenläufigen Entwicklungen in wichtigen Erzeugerländern gegenseitig aufheben. Der Internationale Getreiderat (IGC) veranschlagt das betreffende Areal in seinem aktuellen Januarbericht - wie schon im November - auf rund 6,7 Mio ha. Im Einzelnen wird allerdings für Frankreich, den wichtigsten Rapsproduzenten der EU, mit einem Flächenplus von 10 % auf 1,5 Mio ha gerechnet. Als Ursache nennen die Londoner Experten das günstige Preisverhältnis von Raps zu Weizen zur Zeit der Aussaat. Eine Ausweitung der Anbaufläche wird auch für Großbritannien ausgewiesen, und zwar um schätzungsweise 4,2 % auf 616 000 ha. Damit hätte sich der dortige Abwärtstrend der vergangenen Jahre umgekehrt.
Dagegen sollen die Bauern in Deutschland nach Einschätzung der Fachleute wegen der ungünstigen Witterung nur rund 1,3 Mio ha mit Winterraps bestellt haben; das wären 2 % weniger als 2016. Für Polen, den drittgrößten Rapserzeuger in der Gemeinschaft nach der Bundesrepublik, geht der Getreiderat sogar von einer Anbaueinschränkung von bis zu 12 % auf nur noch 780 000 ha aus. Auch weiter im Osten haben die Landwirte weniger Winterraps ausgesät: Laut IGC dürften die ukrainischen Ackerbauern die Fläche mit der schwarzen Ölfrucht um 12,6 % auf 890 000 ha eingeschränkt haben. Wie die Experten berichten, liegen die Temperaturen dort zurzeit über dem Durchschnitt für diese Vegetationsperiode. In der Folge könnten die Pflanzen anfälliger für Winterfrostschäden werden. Derweil habe die günstige Witterung in Weißrussland die Keimruhe begünstigt. AgE