Ungeachtet der massiven Ernteausfälle in Russland hält die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) das weltweite Angebot an Weizen derzeit für ausreichend. Die Fachleute in Rom senkten vergangene Woche ihre Prognose für die globale Weizenerzeugung 2010/11 angesichts der kleineren Produktion in Russland gegenüber der August-Schätzung um weitere 6 Mio. t auf 646 Mio. t; das wären gut 5 % weniger als im Vorjahr. Sie wiesen aber darauf hin, dass es sich immer noch um die drittgrößte Erntemenge handeln würde. Einschließlich der Bestände schätzt die FAO das Weizenangebot 2010/11 nach wie vor auf 845 Mio. t, lediglich 15 Mio. t niedriger als im Vorjahr. Trotzdem kam es zuletzt zu einem kräftigen Anstieg der Weizenpreise, der nach FAO-Angaben die internationalen Lebensmittelpreise im August um durchschnittlich 5 % klettern ließ. Zum Hoch im Juni 2008 fehlten allerdings noch 38 %. Neben den Weizenpreisen, deren Anstieg im Wesentlichen durch die Trockenheit in Russland und dem daraus resultierenden Exportverbot Moskaus verursacht wurde, gehörten der UN-Behörde zufolge auch Zucker und Ölsaaten zu den Preistreibern auf den internationalen Agrarmärkten.
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