In der Getreideintervention der Europäischen Union befanden sich unter Berücksichtigung der Andienungen am 9. Mai 2010 insgesamt 6,55 Mio t. Wie die EU-Kommission anlässlich der Sitzung des zuständigen Verwaltungsausschusses am vergangenen Donnerstag in Brüssel weiter mitteilte, wurden im laufenden Wirtschaftsjahr bis zu diesem Datum etwa 5,6 Mio t Getreide angedient. Davon entfielen 5,3 Mio t auf Gerste und 300 000 t auf Weizen. Bei den 532 000 t Mais, die sich ebenfalls noch in öffentlicher Hand befinden, handelt es sich um eine Altlast aus dem Vorjahr.
In Deutschland wurden in der laufenden Kampagne bis zum Berichtstag 1,67 Mio t Gerste zur Intervention angedient, in Frankreich 1,1 Mio t und in Finnland 737 000 t. Der Löwenteil des angedienten Weizens entfiel mit knapp 178 000 t auf Ungarn.
Weiterhin entlastet wird der europäische Getreidemarkt durch den Export, wobei die EU-Anbieter von der anhaltenden Schwäche des Euros profitieren. Im Zeitraum 28. April bis 10. Mai zog der Handel in Brüssel Ausfuhrlizenzen für fast 634 000 t Weichweizen, 32 000 t Weizenmehl und etwa 46 000 t Hartweizen, jedoch lediglich für 17 000 t Gerste. Von Anfang Juli 2009 bis einschließlich der ersten Maidekade wurden von der EU-27 laut Angaben der Kommission unter Einbezug der in Rohstoffäquivalente umgerechneten Getreideerzeugnisse insgesamt rund 17,33 Mio t Weizen an Drittstaaten verkauft, aber nur 884 000 t Gerste. An Mais konnten in der Berichtsperiode 1,1 Mio t außerhalb der EU abgesetzt werden. Vom 1. Juli 2008 bis zum 5. Mai 2009 waren - ebenfalls umgerechnet auf die Rohstoffbasis - etwa 21,6 Mio t Weizen, 3,3 Mio t Gerste und gut 1,5 Mio t Mais exportiert worden.