Die 26. Kalenderwoche startete mit einer ruhigen Nachfrage nach Speisefrühkartoffeln, die mit Importen und der ersten deutschen Ware gut gedeckt werden kann. In einigen Fällen sind auch immer noch Lagerkartoffeln in der Abpackung. Letzte Auslistungen stehen tatsächlich wohl erst in der 27. Kalenderwoche an.
Die kommenden Tage werden für die Erzeuger in Deutschland lebhafter. Schließlich haben bundesweit schon zwei Ketten des Lebensmitteleinzelhandels Mittelmeerware ausgelistet und mindestens zwei weitere lassen regional die Wahl, auch schon deutsche Frühkartoffeln zu abzupacken. Bei den Lieferanten der Importe führt dies zu Abbestellungen oder Preisdruck. Erstgenanntes wird vor allem bei spanischer Ware weiterhin mit wechselhaften Qualitäten begründet.
Eine Herausforderung bleibt in den kommenden Tagen die unbeständige Witterung. Ende Juni war zu hören, dass festschalige Kartoffeln in Unkenntnis der zu erwartenden Bestellungen aber bei der schwül-warmen Witterung sicherheitshalber vorgerodet wurden. Eine Abkühlung tut hier der Haltbarkeit gut. Partien mit Erwinia sind bereits abgewiesen worden, ohne dass dies bisher ein grundsätzliches Problem zu sein scheint. Für die Nachfrage ist der Wetterumschwung nicht so schlecht und lässt auf eine zusätzliche, kurzfristige Belebung des Absatzes hoffen, bevor die Schulferien in bevölkerungsstarken Bundesländern wieder einen Dämpfer bringen könnten. Dabei kann aber aufgrund der Corona-Pandemie womöglich einiges anders kommen als gewohnt. Urlaub im eigenen Land hat vermutlich weiterhin Konjunktur.
Für Entspannung am Frühkartoffelmarkt sorgt sicherlich die deutliche Angebotsstaffelung von folienverfrühter Ware und Freilandkartoffeln. Beobachter sehen bis zu drei Wochen Unterschied. Hinzu kommen grundsätzliche Verspätungen beispielsweise wegen Frost in Bayern oder später Pflanztermine im Osten. AMI