In Deutschland haben die Preise für die meisten Futtermittelsorten im Oktober den Vorjahreskurs um 8 % bis 12 % unterschritten. So kostete Alleinfuttermittel für Mastschweine in der Endmast nach Angaben der ZMP mit 227,8 Euro/t gegenüber Oktober 2007 rund 22,0 Euro/t weniger; Milchleistungsfutter der Energiestufe 3 notierte im Jahresvergleich 17,3 Euro/t niedriger bei 212,3 Euro/t. Damit setzte sich der bereits im Frühjahr begonnene Trend zu nachgebenden Preisen fort, und auch für November deuten sich nach ersten Umfragen der ZMP weitere Preissenkungen an. Vor diesem Hintergrund stellten sich die Handelsaktivitäten in den vergangenen Monaten vielfach verhalten dar. Da die verbrauchende Landwirtschaft mit rückläufigen Mischfutterpreisen rechnete, war die Bereitschaft zum Abschluss längerfristiger Kontrakte geringer als in früheren Jahren. Vereinzelt verzichteten die Tierhalter sogar vollständig auf längerfristige Vereinbarungen. Zusätzlich führten die schwachen Getreidepreise zu einer vermehrten Verfütterung von Getreide auf den Höfen. Die Mischfutterindustrie verfügt nach Einschätzung der ZMP derzeit im Allgemeinen über eine gewisse Grunddeckung auf der Rohstoffseite, hält sich mit weiteren Dispositionen jedoch merklich zurück. Auf dem Sojaschrotsektor wurden die zu Beginn der Saison vergleichsweise günstigen Preise Mitte Oktober nur selten für umfangreichere Eindeckungen genutzt. Günstig offerierte Getreidepartien finden aber durchaus Interesse. Der Rohstoffsektor, dessen Vorgaben die Mischfutterpreise im Allgemeinen mit einer gewissen Verzögerung folgen, verzeichnete laut ZMP nach dem Überschreiten der diesjährigen Höchstwerte zwischen März und Mai kontinuierliche Preisrücknahmen bis unter das Niveau des Vorjahres. Eine Ausnahme zeigte sich im Bereich der Proteinträger: Während Rapsschrot im vergangenen Monat rund 38 % niedriger notierte als im Oktober 2007, kostete Sojaschrot rund 2 % mehr.
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