Die Getreidekurse sind an den internationalen Terminbörsen positiv aus der letzten Woche gegangen, und aus Übersee gibt es bereits erste Signale, dass es in der neuen Woche so weitergeht. Daran ändern auch die gegenüber September nur moderat angepassten Ernteprognosen der Internationalen Getreiderates nichts. Das Angebot an Brot- und Futtergetreide reicht zwar rechnerisch aus, um den Bedarf zu decken - es gibt allerdings teils auch Fehlmengen, die aus den Vorräten gedeckt werden müssen. Fakt ist aber auch, dass die EU und andere wichtige Exporteure gute Absatzchancen in Drittstaaten wittern. Nordafrika, der Nahe und Mittlere Osten sowie andere traditionelle Getreideimporteure haben erneut umfangreichen Zufuhrbedarf. Und ein wichtiger Konkurrent, nämlich Russland, scheint seine Ausfuhren begrenzen zu wollen. In diese Lücke wollen hiesige Exporteure vorstoßen. Das festigt die Preise. Doch Vorsicht: Es ist keineswegs sicher, dass das durchgehend so bleibt. Vergessen Sie also bei allem Optimismus das Verkaufen nicht.
Raps gibt Gewinne ab
Wie gewonnen, so zerronnen: Mitte der vergangenen Woche bewegte sich der vordere Matif-Raps mehrfach an der Linie von 700 €/t und lag zeitweise sogar knapp darüber, aber kurz vor dem Wochenende kippte die Stimmung der Börsianer wieder. Der Schlusskurs lag am letzten Freitag nur noch bei knapp unter 675 €/t. Das ist allerdings kein Grund, jetzt in Panik zu verfallen. Denn die negative Kurskorrektur war nach Meinung der meisten Börsenkenner vor allem umfangreichen Gewinnmitnahmen geschuldet. Raps war, ist und bleibt in der Tat Mangelware. Eventuell starten die Kurse denn auch schon bald wieder der Versuch, neue Höchststände zu erklimmen. Falls Sie darauf spekulieren wollen, sollten Sie aber das Marktgeschehen mit Argusaugen beobachten.