Jetzt wird es mit dem Regen in Deutschland schon wieder zu viel. Die in einigen Regionen bereits gestartete Gerstenernte musste unterbrochen werden. Was bislang von den Feldern kam, ist wenig repräsentativ, wurde doch vor allem auf den leichten Standorten gedroschen. Marktteilnehmer berichten von niedrigen Proteinwerten, sodass auch für Weizen davon ausgegangen wird, dass die durchschnittlichen Eiweißgehalte der Vorjahre in dieser Saison nicht erreicht werden. Das bleibt abzuwarten, aber die Prognose einer anhaltend unbeständigen Witterung machen keine großen Hoffnungen.
Während Futtergerste und Winterbraugerste nun vom Feld kommen müssten, hinken Weizen und Mais den Durchschnittsjahren in ihrer Entwicklung rund 14 Tage hinterher. Futtergerste wird dringend benötigt, denn die Mischfutterhersteller warten auf Rohstoff. Sie hoffen darauf, dass mit dem steigenden Angebot aus der Ernte die Forderungen zurückgenommen werden. Ob das tatsächlich eintrifft, wird das Wetter entscheiden. So finden auch alterntige Partien noch Käufer.
An Futterweizen wird von den Erzeugern vorerst nichts mehr verkauft. Zum einen wurde schon viel vertraglich gebunden, zum anderen wird abgewartet, was tatsächlich vom Feld kommt. Besonders beim Weizen spekulieren die Verarbeiter auf ein deutlich höheres Angebot als bislang prognostiziert. Das liegt daran, dass viele Brotweizenpartien ihre Standardanforderungen nicht erfüllen können und so im Futtertrog landen werden.
Mais profitiert von den Regenfällen und konnte einen Teil seines Entwicklungsrückstandes aufholen. Aber bis zur Ernte dauert es noch, und viele Mischfutterhersteller wären froh, auf ein großes Angebot zurückgreifen zu können. AMI