Erstmals seit zwei Jahren müssen - angesichts eines ausreichenden Angebots und niedriger Preise für Mais weltweit - Importeure von einigen Getreidearten wieder Einfuhrzölle bezahlen. Das berichtet aiz.info.
Nachdem der automatische Mechanismus zur Berechnung der Einfuhrzölle ausgelöst wurde, erhebt die EU seit dem 24. April für Mais, Roggen und Sorghum eine Abgabe von 5,27 Euro pro t. Es soll damit sichergestellt werden, dass die europäischen Hersteller unter den gegenwärtigen Marktbedingungen nicht benachteiligt werden. Die Entscheidung wurde im Amtsblatt der EU Numme r L132 veröffentlicht.
Dem Einfuhrzoll liegen Notierungen der Börsen von Minneapolis und Chicago zugrunde sowie Frachtkosten von den Großen Seen und dem Golf von Mexiko nach Rotterdam. Seit dem 3. März 2018 galt für Mais, Roggen und Sorghum der Nullzollsatz. Für Hartweizen und Weichweizen bleibt es auch weiterhin bei zollfreien Einfuhren. Der US-Maispreis sinkt aufgrund des Einbruchs der Ölpreise erheblich, was in den USA zu einem Rückgang der Nachfrage nach Bioethanol, für das Mais der Hauptrohstoff ist, führt.
Parallel dazu wird für 2020/2021 weltweit eine Rekordernte von Mais erwartet. Auch die Frachtkosten sind aufgrund niedriger Energiepreise gesunken. In Kombination dieser Faktoren fielen die US-cif-Marktpreise für Mais im Hafen Rotterdam auf 149,84 Euro pro t gegenüber 162,24 Euro pro t im Vorjahr, berichtet die EU-Kommission.