Der Internationale Getreiderat (IGC) hat schon wieder bärische Zahlen zum Getreidemarkt in der Saison 2015/16 herausgegeben. Die Gesamternte liegt demnach bei fast 2 Mrd. t, also 8 Mio. t höher als bisher angenommen. Dies beruht allerdings einzig und allein auf der hohen Weizenproduktion. Diese erreicht mit 727 Mio. t einen neuen Spitzenwert. Beim Mais blieb der IGC hingegen mit 967 Mio. t sogar knapp unter seinen bisherigen Ernteannahmen von 968 Mio. t. Im Gegensatz zum Weizen, bei dem die weltweiten Vorräte bis Mitte 2016 um 9 Mio. t auf dann 211 Mio. t steigen sollen, rechnen die Beobachter bei Mais nach wie vor mit einem leichten Rückgang (- 3 Mio. t) der Lagerbestände. Im Sommer 2016 sollen sich diese laut IGC auf 199 Mio. t summieren.
Und was bedeuten diese Schätzungen? Zum einen liefern sie denjenigen Argumentationshilfen, die auf niedrige Getreidepreise setzen. Daran gibt es nichts zu deuteln. Die hohe Ernte dürfte allerdings weitgehend eingepreist sein. Deshalb könnte ein weiterer Punkt, den man beim ersten Blick auf die IGC-Zahlen schnell übersieht, schon bald an Bedeutung für die Preisentwicklung gewinnen. Der weltweite Verbrauch von Brot- und Futtergetreide steigt, von einer durchgehenden Überversorgung kann somit überhaupt keine Rede sein. Und schon ein harter Winter kann das Preispendel schnell wieder in die andere Richtung ausschlagen lassen, und zwar in die festere Richtung.
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