Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Schätzungen zur weltweiten Getreideerzeugung (ohne Reis) in der Saison 2014/15 insgesamt zwar leicht um 6 Mio. t auf genau 2 Mrd. t gesenkt. Das ändert aber nach Ansicht der Londoner Marktbeobachter nichts an der mehr als auskömmlichen Versorgung und den beruhigenden Lagerbeständen. Diese werden laut IGC beim Weizen Mitte 2015 etwa 198 Mio. t betragen (11 Mio. t mehr als Mitte 2014), und die Maisvorräte beziffert man auf 191 Mio. t (+17 Mio. t).
Im nächsten Wirtschaftsjahr dürfte sich das Bild allerdings ändern. Denn dann soll die Getreideerzeugung wieder etwas kleiner ausfallen. Die Analysten rechnen z. B. mit 709 Mio. t Weizen (-1,4 %) und 941 Mio. t Mais (- 5%). Beim Mais sagt der IGC denn auch bis Mitte 2016 einen Rückgang der weltweiten Vorräte auf dann 171 Mio. t voraus, während die Weizenvorräte nahezu stabil bleiben sollen.
Ob bzw. wie stark die Terminbörsen und die Kassamärkte auf diese Zahlen reagieren werden, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber: Je weniger geerntet wird, desto eher gibt es Preisspielraum nach oben.