Fakt ist: Hiesige Getreideexporteure haben der starken und vor allem billigen Konkurrenz aus Russland am Weltmarkt wenig entgegenzusetzen. Auch die ukrainischen Ausfuhren führen immer mal wieder zu Preisdruck. Allerdings haben die Matif-Kurse für Brot- und Futtergetreide die vergangene Woche dann doch noch mit leichten Gewinnen beendet.
Wie ist das zu erklären? Hauptsächlich dürfte das börsentechnischen Gründen geschuldet sein, meinen Beobachter. Hinzu kamen offenbar aber auch Spekulationen über eventuelle Auswinterungsschäden. Falls sich letzteres bestätigen sollte, werden auch die Kassapreise fester tendieren als bisher. Bislang treten sie allerdings in fast allen Regionen Deutschlands auf der Stelle, und die meisten Händler warnen vor überzogenen Erwartungen.
Raps leicht befestigt
Erzeugerinnen und Erzeuger sollten die zuletzt etwas freundlicher tendieren Rapskursen der Euronext bzw. Matif in Paris nicht überbewerten, meinen viele Analysten. Und auf den ersten Blick spricht in der Tat wenig für deutlich festere, aber einiges für eher schwächelnde Rapsnotierungen im weiteren Verlauf. Es drängt z. B. relativ viel australischer Raps auf den Weltmarkt – selbst hiesige Verarbeiter spekulieren darauf.
Überdies rechnen Beobachter mit einem großen weltweiten Sojaangebot, was auch die Rapspreise deckeln dürfte. Die meisten hiesigen Erfasser lassen deshalb zumindest vorerst ihre Offerten für Raps der Ernte 2022 unverändert stehen. Gleiches gilt für ihre Gebote zur nächsten Ernte.