Der Weizen-Frontmonat hat an der Pariser Matif zum Ende der vergangenen Woche einen Teil der vorherigen Verluste wettgemacht, Mais hat hingegen etwas nachgegeben. Diese Kursveränderungen sind allerdings nach Meinung vieler Analysten in erster Linie börsentechnischer Natur. Ein eindeutiger Trend lässt sich an den Matif-Notierungen derzeit in der Tat nicht ablesen. Gut möglich, dass sie jetzt wieder andere Richtungen einschlagen und das bis zum Ende der Ernte eventuell sogar mehrfach wiederholen.
Dies ist auch der Grund dafür, dass viele Erfasser in puncto Erzeugerpreise derzeit recht vorsichtig agieren und im Zweifel sogar unter dem Niveau bleiben, das sich bei der Ableitung von den Terminkursen ergibt. Je nach Region und Getreideart gehen die Offerten an die Landwirtschaft zudem sehr weit auseinander.
Besonderes die Gerstenpreise liegen stellenweise fast auf Weizenniveau, teils aber auch weiter darunter als üblich. Schwache Partien werden sogar knallhart abgestraft. Das könnte auch beim Weizen drohen, ist aber bis zum Abschluss der Ernte nichts als Spekulation. Die meisten Analysten rechnen weiterhin mit eher attraktiven Preisen auf allen Handelsstufen. Lassen Sie sich nicht verunsichern!
Raps hält sich über 500 €/t
Auch Rapserzeuger sollten Ruhe bewahren, wenn ihr Handelspartner bei den Offerten ex Ernte mauert. Die Pariser Matif notiert für den vorderen Liefertermin nach wie vor deutlich über 500 €/t, und auch die realen Erzeugerpreise liegen zumeist über diesem Niveau. Kein Wunder: Raps bleibt knapp und bekommt zudem immer wieder Unterstützung von anderen wichtigen Ölsaaten. Vor allem die rege Pflanzenöl-Nachfrage aus dem asiatischen Raum festigt die Kurse nachhaltig.
Das heißt allerdings nicht, dass weitere und vor allem kräftige Preissteigerungen garantiert sind. Gehen Sie als Rapserzeuger zumindest mit Teilmengen der Ernte 2021 auf Nummer sicher. Und tun Sie das auch schon im Hinblick auf 2022, denn auch dafür werden momentan durchaus attraktive Kurse notiert.