Meldungen über widrige Witterungsbedingungen, zunehmende Exporte und zumindest regional eher enttäuschende Erntequalitäten haben den Terminkursen für Brot- und Futtergetreide während der vergangenen Woche Auftrieb gegeben.
Und das hat auf die realen Kassapreise abgefärbt. Diese liegen ebenfalls etwas über dem Niveau der Vorwoche. Allerdings agieren etliche Erfasser im Einkauf nach wie vor recht "vorsichtig"; die Basis (der Abstand) zwischen den Börsen- und den Kassanotierungen ist erneut größer geworden.
Vieles hängt zudem von der Qualität ab. Einwandfreie Futtergerste, guter Mühlenweizen und -roggen erzielen zumeist attraktive Aufschläge, nicht mühlentauglicher Weizen oder zu leichte Gerste sind hingegen nur schwer abzusetzen. Die Erntearbeiten werden zudem immer wieder durch Regenfälle unterbrochen, viele Partien müssen also getrocknet werden. Unser Rat: Beliefern Sie bestehende Kontrakte, und vermarkten Sie schwache Qualitäten zeitnah. Bewahren Sie ansonsten Ruhe.
Raps bleibt weiterhin Mangelware
Die Pariser Rapsnotierungen haben die vergangene Woche mit teils kräftigen Minuskorrekturen verlassen. Der August-Kontrakt habe zum Ende seiner Laufzeit die andere Kontrakttermine mit nach unten gezogen, berichten Börsenkenner. Außerdem habe es umfangreiche Gewinnmitnahmen gegeben, die den Druck auf die Kurse verstärkten.
Da sich viele Erfasser an den Matifkursen für Raps orientieren, wurden die Kassapreise ebenfalls gesenkt. Optimisten orakeln allerdings, in der neuen Woche werde sich das Blatt bei den Preisen schnell wieder zum Besseren wenden. Das sehr kleine Angebot spricht in der Tat für freundlichere Tendenzen. Ob es so kommt bzw. wie groß der Preisspielraum nach oben ausfallen wird, hängt allerdings auch von den Signalen des internationalen Sojamarktes ab. Dort schwächelten die Kurse vor dem Wochenende ebenfalls.