Gestern veröffentlichte das US-Agrarministerium (USDA) mal wieder neue Schätzungen zum internationalen Getreidemarkt in der Saison 2014/15. Nennenswerte Veränderungen gegenüber der Februar-Analyse gab es dabei nicht. Das USDA erwartet nach wie vor 2014/15 bei Weizen und Mais Rekordernten von rund 725 bzw. ca. 990 Mio. t. Die Verbräuche liegen laut USDA bei 711 bzw. 972 Mio. t, und die Vorräte steigen demnach bis Mitte 2015 auf 198 Mio. t Weizen und 185 Mio. t Mais. Allerdings war das USDA beim Mais bisher von fast 190 Mio. t ausgegangen – hier gab es anscheinend Korrekturen, weil einige Staaten, z. B. Saudi Arabien, vermehrt Mais statt Gerste oder anderem Futtergetreide importieren.
Fakt ist: Das Angebot ist groß, die Nachfrage ist es aber auch. Nennenswerte Preisveränderungen dürfte der neue USDA-Bericht also nicht auslösen. Bleiben Sie gelassen, aber schlagen Sie nicht jedes Angebot aus. Und verhandeln Sie schon mal über Vorkontrakte ex Ernte 2015. Im letzten Jahr hat die Tatsache, dass die Preise in der Ernte massiv nachgaben, viele Erzeuger auf dem falschen Fuß erwischt.