Das Bundeslandwirtschaftsministerium schätzt die diesjährige Getreideernte in Deutschland auf eine Gesamtmenge von 41 Mio. t. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Rückgang von etwa 6 %, während das langjährige Mittel noch deutlicher um 9,4 % verfehlt wird.
Das Ministerium führt dies auf die widrigen Witterungsverhältnisse zurück, von denen die Bauern in diesem Jahr besonders hart getroffen worden seien. Wie das Ministerium vergangene Woche in seinem aktuellen Erntebericht mitteilte, ist der durchschnittliche Hektarertrag bei Getreide verglichen mit 2010 um 5 % auf 63,6 dt/ha gesunken: Die Anbaufläche verringerte sich hingegen nur leicht um 1,2 % auf 6,51 Mio. ha. Die Gesamtmenge an Winterweizen, der wichtigsten Getreideart in Deutschland, wird vom Ministerium auf 22,6 Mio. t beziffert; das sind 3,7 % weniger als im Vorjahr. Schwächer fiel die Ernte beim Roggen aus, wo mit 2,5 Mio. t fast 15 % weniger geerntet wurden. Sehr unterschiedlich verlief die Entwicklung bei der Gerste: Während die Erzeugung von Wintergerste deutlich um 21,6 % zurückging, konnte das Aufkommen an Sommergerste um 18,1 % gesteigert werden. Mit seiner Schätzung ist das Ministerium weniger pessimistisch als der Deutsche Bauernverband (DBV), der die Getreideernte auf Basis von Erntemeldungen der Landesbauernverbände zuletzt nur auf 39 Mio. t veranschlagt hatte, darunter 21 Mio. t Winterweizen.