Die Getreidepreise scheinen sich vorläufig auf höherem Niveau zu stabilisieren. B-Weizen wird franko Hamburg unverändert bei 133 EUR/t besprochen, im Süden werden bis 123 EUR/t genannt. Exporteure und Mischfutterhersteller sind zwar weiterhin an Ware interessiert, die Nachfrage ist jedoch (mit Ausnahme von Mais) nicht stark genug, um weitere Preissteigerungen auszulösen. Anbieter von Futtergetreide im Westen profitieren indes von Kaufinteresse der niederländischen Mischfutterindustrie, die verspätete Lieferungen aus Frankreich kompensieren muss. Hintergrund ist ein Streik der Binnenschiffer in Nordfrankreich. Futtergerste kostete franko Holland am Freitag rund 116 EUR/t, das waren 7 EUR/t mehr als im Vormonat. Die inländischen Mühlen zeigten sich zuletzt interessierter an Weizenpartien der neuen Ernte. Am Niederrhein ist Brotweizen zur Lieferung im November bei 135 bis 137 EUR/t (franko) im Gespräch. Neue Exportgeschäfte halten sich dagegen in Grenzen \- trotz des schwachen Euros. Nach Angaben der EU-Kommission zogen hiesige Exporteure in der vergangenen Woche Ausfuhrlizenzen für rund 67.000 t Weichweizen, das war gut ein Viertel weniger als im bisherigen Saisondurchschnitt. Insgesamt erreicht das Lizenzvolumen bislang 3,95 Mio. t, das entspricht einem Rückgang um 16 % gegenüber dem Vorjahr. Brotroggen zur prompten Lieferung ist gesucht, passende Partien sind nicht mehr reichlich verfügbar. An der Rheinschiene werden franko-Preise von 118 bis 119 EUR/t für vordere Ware genannt. Bei Körnermais sorgte das knappe Angebot örtlich nochmals für steigende Preise. (AMI)