In der Getreideintervention der Europäischen Union befanden sich unter Berücksichtigung der Andienungen am 10. Januar 2010 insgesamt 4,44 Mio. t. Wie die Europäische Kommission anlässlich der Sitzung des zuständigen Verwaltungsausschusses am vergangenen Donnerstag in Brüssel weiter mitteilte, wurden im laufenden Wirtschaftsjahr bis zu diesem Datum 2,89 Mio. t Getreide angedient. Davon entfielen 2,69 Mio. t auf Gerste und 201 000 t auf Weizen. Bei den 554 000 t Mais, die sich ebenfalls in öffentlicher Hand befinden, handelt es sich noch um eine Altlast aus dem Vorjahr.
In Deutschland wurden in der aktuellen Kampagne bis zum Berichtstag 921 000 t Gerste eingelagert, in Frankreich 490 000 t, in Finnland 282 000 t und in Polen 231 000 t. In Tschechien fanden neben 216 000 t Gerste auch rund 61 000 t Weizen den Weg in die Intervention, in Ungarn 159 000 t Gerste und 55 000 t Weizen sowie in der Slowakei 113 000 t Gerste beziehungsweise 78 000 t Weizen. Der im Vergleich zur Gerste deutlich schwächere Angebotsdruck am Weizenmarkt erklärt sich unter anderem durch den Export.
Auch zu Beginn des neuen Jahres wurde die unterschiedliche Auslandsnachfrage deutlich: Der Brüsseler Lizenzstatistik zufolge wurden in der Woche zum 12. Januar 2010 fast 440 000 t Weizen aus der EU ausgeführt, aber nur knapp 8 000 t Gerste. Seit Anfang Juli 2009 bis zu diesem Datum wurden von der EU-27 laut Angaben der Kommission einschließlich der in Rohstoffäquivalente umgerechneten Getreideerzeugnisse insgesamt rund 10,14 Mio. t Weizen an Drittstaaten verkauft, aber nur 401 000 t Gerste. An Mais konnten im Berichtszeitraum 466 000 t außerhalb der EU abgesetzt werden. Vom 1. Juli 2008 bis zum 6. Januar 2009 waren - ebenfalls umgerechnet auf die Rohstoffbasis - etwa 13,5 Mio. t Weizen und 2,9 Mio. t Gerste sowie rund 1,0 Mio. t Mais exportiert worden.