Mit schätzungsweise 31,4 Mio. t wird die globale Hartweizenerzeugung in der Saison 2023/24 um 9 % niedriger ausfallen als im Vorjahr. Die Erträge in Nordafrika, Nordamerika und der EU waren niedriger als anfänglich erwartet, weil sie von Hitze und Trockenheit limitiert wurden.
30 % weniger in Kanada, Türkei entet mehr
Vor allem Kanada, der weltweit größte Exporteur, verzeichnet einen Rückgang zum Vorjahr um 30 %. In Anbetracht der niedrigen Anfangsbestände von 7,3 Mio. t schätzt der Internationale Getreiderat (IGC) das weltweit verfügbare Angebot mit 38,7 Mio. t rund 8 % kleiner als im Wirtschaftsjahr 2022/23 und auf den niedrigsten Stand in der jüngeren Geschichte.
Die globale Ernteprognose wurde gegenüber Oktober um 0,1 Mio. t angehoben. Grund dafür ist eine geringfügige Korrektur für die Türkei, die nun mit einem Rekord von 4,3 Mio. t um 15 % höher eingeschätzt wird als im Vorjahr.
Verbrauch übersteigt Erzeugung
Aufgrund des knappen Angebots könnte der Verbrauch im Jahresvergleich um 3 % auf unterdurchschnittliche 33,8 Mio. t sinken, was einem Rückgang um 0,1 Mio. t gegenüber dem Vormonat entspricht. Während in den meisten Regionen mit einer geringeren Nachfrage gerechnet wird, könnte das größere Angebot an Lieferungen niedriger Qualität die Aufnahme in der EU stützen.
Unter Berücksichtigung der Anhebungen für die EU, Kanada, Russland und die Türkei werden die globalen Lagerbestände zum Saisonende um 0,9 auf 4,9 Mio. t angehoben, was immer noch der niedrigste Stand seit mehr als drei Jahrzehnten ist. Die Lagerbestände der großen Exporteure werden auf 2 Mio. t leicht angehoben, was aber gegenüber den 2,5 Mio. t des Vorjahres den niedrigsten Stand seit 1997/98 markiert.
Kanada verliert Marktanteile
In Anbetracht des geringeren Angebots in Kanada werden einige andere Exporteure ihre Marktanteile erhöhen, wobei die Verschiffungen aus der Türkei vorläufig auf rund 1,7 Mio. t veranschlagt werden. Das wäre eine Verzehnfachung gegenüber dem Vorjahr.
Der größte Teil der geplanten Menge wurde Berichten zufolge bereits verschifft, doch werden die weiteren Lieferungen von den Exportmargen abhängen, die sich in jüngster Zeit aufgrund der steigenden Inlandspreise verringert haben.