Die weltweite Weizenbilanz bleibt äußerst eng. Der internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner jüngsten Schätzung zur weltweiten Getreideernte 2011/12 zwar die Weizenerntemenge nochmals um 8 Mio. t erhöht und geht nun von 674 Mio. t aus (plus 4 % gegenüber dem Vorjahr). Hintergrund für das Angebotsplus sind erhöhte Ernteschätzungen in der EU, Russland, Australien und Indien. Trotzdem bleibt die Weizen-Bilanz aber negativ, denn der IGC schätzt nun auch den weltweiten Weizenverbrauch 2011/12 mit 676 Mio. t rund 6 Mio. t größer als im Vormonat. Ursache dafür sind sowohl eine steigende Nachfrage nach Futter- und Brotweizen in Asien als auch eine bessere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Futtermitteln.
Beim Mais geht der IGC von einem ähnlichen Szenario aus. Bei der weltweiten Erzeugung erwarten die Beobachter mit 859 Mio. t einen neuen Rekord und rund 1 Mio. t mehr als im Vormonat. Allerdings soll auch der Maisverbrauch weiterhin über der Produktion liegen. Der Bedarf für 2011/12 wird nun mit 863 Mio. t nochmals 2 Mio. t höher angesetzt als in der Juni-Schätzung.
Die Terminmärkte reagierten zum Wochenende sehr unterschiedlich auf die neuen Prognosen: Während die Weizentermine in Chicago ins Minus drehten, bewerteten die Händler an der Matif die Aussichten optimistischer, so dass die Kurse sogar etwas zulegten.
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