Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet für das kommende Wirtschaftsjahr mit einem ähnlich hohen globalen Getreideangebot wie in der laufenden Saison. In einer, allerdings noch mit sehr großer Unsicherheit belasteten, ersten Prognose veranschlagen die Londoner Marktexperten die weltweite Getreideernte 2009/10 ohne Reis auf insgesamt 1,725 Mrd. t, was im Vergleich zur Rekordmenge der aktuellen Kampagne eine Abnahme um rund 60 Mio. t bedeuten würde. Ein solcher Produktionsrückgang würde aber noch durch höhere Überhangsbestände ausgeglichen. Gemäß der jüngsten Schätzung des IGC werden die weltweiten Getreidebestände im Verlauf der aktuellen Saison um 64 Mio. t auf 344 Mio. t zunehmen. Bei seiner Vorhersage zur Ernte 2009/10 geht der Getreiderat trotz des deutlichen Rückgangs der Getreidepreise von einer nur leichten Einschränkung der globalen Anbaufläche auf 527 Mio. ha sowie durchschnittlichen bzw. Trenderträgen aus. Eine Wiederholung der Rekorderträge von 2008/09 hält der IGC für nicht wahrscheinlich.
Die kommende Welt-Weizenernte wird auf annähernd 651 Mio. t veranschlagt; das wären zwar etwa 37 Mio. t weniger als diese Saison; hinzu käme aber gemäß der Erwartung der Londoner Experten ein gegenüber diesem Wirtschaftsjahr um 45 Mio. t höherer Weizenbestand zu Beginn der neuen Kampagne. Beim Mais kalkulieren die Fachleute in ihrer ersten Prognose mit einer leichten Abnahme der Welterzeugung um 7 Mio. t auf 775 Mio. t. Diese Vorhersage basiert unter anderem auf der Annahme, dass der Maisanbau in den USA um gut 2 % eingeschränkt wird. Private Analysten rechnen dort allerdings mit einer stärkeren Reduzierung der Maisfläche. Das globale Aufkommen von Gerste soll um 9 Mio. t auf 147 Mio. t, das von Sorghum um 4 Mio. t auf 62 Mio. t abnehmen.