Mit Blick auf die globale Getreideproduktion im kommenden Wirtschaftsjahr gibt sich der Internationale Getreiderat (IGC) weiterhin zuversichtlich. Nach seiner aktuellen Prognose wird sich das weltweite Getreideaufkommen 2014/15 auf insgesamt 1,937 Mio t ohne Reis belaufen und somit nur um 2,0 % unter der für die noch laufende Saison geschätzten Rekordmenge liegen.
Wie der Getreiderat in seinem gestern in London veröffentlichten Bericht außerdem feststellt, dürfte der weltweite Getreideverbrauch um 0,8 % auf insgesamt 1,935 Mio t steigen. In der Folge können die Getreidebestände im Verlauf der Kampagne 2014/15 nach den Erwartungen der Londoner Experten um 2 Mio t auf 398 Mio t aufgestockt werden. Beim Weizen ist 2014/15 der Vorhersage des Getreiderates zufolge mit einem globalen Aufkommen von 694 Mio t zu rechnen, nach der Spitzenernte von 709 Mio t im aktuellen Wirtschaftsjahr.
Als Ursache für den Rückgang werden voraussichtlich niedrigere Erträge genannt; diese waren 2013/14 ungewöhnlich hoch ausgefallen. Für den weltweiten Weizenverbrauch geht der IGC nun von einer Steigerung um 1,0 % auf 698 Mio t aus, und zwar wegen einer wahrscheinlich zunehmenden Verwendung als Lebens- und Futtermittel. In der Folge sollen die globalen Bestände um 4 Mio t auf 187 Mio t zum Ende der Saison 2014715 zurückgehen.
Sinken soll auch der Welthandel mit Weizen, und zwar um 6 Mio t auf 145 Mio t. Dieses Minus begründen die Londoner Experten vor allem mit einer schwächeren Importnachfrage Chinas.
Für Mais erwartet der IGC jetzt ein globales Aufkommen 2014/15 von 955 Mio t, womit das Rekordernteergebnis in der noch laufenden Kampagne ertragsbedingt um 15 Mio t oder 1,5 % unterschritten würde. Gleichzeitig soll der Maisverbrauch um 9 Mio t oder 1,0 % und somit nur unterdurchschnittlich auf 947 Mio t steigen. Deshalb erwartet der Getreiderat bei Mais eine komfortable Versorgungslage am Weltmarkt: Die globalen Bestände sollen bis zum Abschluss der Kampagne 2014/15 im Vergleich zu 2013/14 um 8 Mio t auf 172 Mio t zunehmen; das wäre die höchste Menge seit 15 Jahren.