Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet für das kommende Wirtschaftsjahr mit einer nahezu ausgeglichenen globalen Versorgungsbilanz für Getreide insgesamt. In einer, noch mit sehr großer Unsicherheit belasteten, ersten Prognose veranschlagen die Londoner Marktexperten die weltweite Getreideernte 2011/12 ohne Reis auf insgesamt 1,808 Mrd t, was im Vergleich zur geschätzten Menge der aktuellen Kampagne eine Zunahme um 79 Mio t oder etwa 5 % bedeuten würde. Ein solcher Produktionszuwachs würde den im Vergleich zu 2010/11 geringeren Anfangsbestand an Getreide ausgleichen.
Gemäß der jüngsten Schätzung des IGC werden die weltweiten Getreidebestände im Verlauf der aktuellen Saison um 61 Mio t auf 341 Mio t sinken. Bei seiner Vorhersage zur Ernte 2011/12 geht der Getreiderat von einer deutlich höheren Druschmenge in Russland aus, aber auch von einer größeren Produktion in der EU-27 und den USA.
Die kommende Welt-Weizenernte wird auf 673 Mio t veranschlagt; das wären 24 Mio t mehr als diese Saison. Beim Mais kalkulieren die Fachleute in ihrer Projektion mit einer Steigerung der Welterzeugung um 33 Mio t auf 841 Mio t. Diese Vorhersage basiert unter anderem auf der Annahme, dass der Maisanbau in den Vereinigten Staaten um 4 % ausgedehnt wird. Dies deckt sich mit den Erwartungen privater Analysten in den USA. Das globale Aufkommen von Gerste soll um mehr als 14 Mio t auf gut 137 Mio t steigen.
Insgesamt rechnet der IGC für den Welt-Getreidemarkt mit einer annähernd ausgeglichenen Versorgungsbilanz, denn der Gesamtverbrauch soll 2011/12 um gut 1 % auf 1,808 Mrd t zunehmen, womit die erwartete Produktionsmenge marginal übertroffen würde. So geht der Getreiderat in seiner ersten Vorhersage von einem nur leichten Abbau der globalen Getreidebestände um 3 Mio t auf 338 Mio t bis zum Ende der neuen Kampagne aus. (AgE)