Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Schätzung zur weltweiten Getreideproduktion im Wirtschaftsjahr 2010/11 erneut zurückgenommen, berichtet AgE. In ihrem am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Bericht veranschlagen die Londoner Marktexperten die Welternte an Getreide ohne Reis für die laufende Saison auf 1,730 Mrd. t, verglichen mit noch 1,741 Mrd. t im September. Seit Juni hat der IGC seine Schätzung damit um insgesamt 46 Mio. t nach unten revidiert. Der Abstand zur Ernte 2009/10, die auf 1,788 Mrd. t veranschlagt wird, beträgt gemäß der aktuellen Schätzung 58 Mio. t; zum Rekordaufkommen 2008/09 von 1,801 Mrd. t sind es 71 Mio. t.
Deutlich verschlechtert haben sich im vergangenen Monat vor allem die Aussichten für die globale Maiserzeugung, die jetzt auf 814,0 Mio t prognostiziert wird, gegenüber zuvor 824,3 Mio t. Im Vorjahr waren weltweit insgesamt 810,5 Mio t Mais eingebracht worden. Hinter dieser Korrektur steht die deutlich gesunkene Erwartung bezüglich der Maiserzeugung in den USA. Die Schätzung für die globale Weizenproduktion wurde vom IGC marginal angehoben, und zwar um 0,2 Mio t auf 643,9 Mio t. Im vergangenen Wirtschaftsjahr waren weltweit 677,2 Mio t und 2008/09 die Rekordmenge von 686,1 Mio t Weizen gedroschen worden.
Hinsichtlich des globalen Getreideverbrauchs ohne Reis kalkuliert der IGC jetzt für 2010/11 mit einem Anstieg gegenüber der Vorjahresmenge um 26 Mio t auf 1,785 Mrd t. Demnach könnten die weltweiten Getreidebestände, die in den beiden letzten Kampagnen um insgesamt 105 Mio t aufgestockt wurden, in dieser Saison um 54 Mio t auf 345 Mio t sinken. Der Abbau der Lagermengen wird dem IGC zufolge im Wesentlichen die fünf traditionellen Getreideexporteure Argentinien, Australien, EU, Kanada und die USA betreffen, wo die Bestände zusammengenommen um 52 Mio t auf 108 Mio t abnehmen sollen.
