Italien hat sein Außenhandelsdefizit im Getreidesektor weiter vergrößert. Wie das Landwirtschaftsministerium unter Bezug auf Angaben des zuständigen Fachverbandes (ANC) mitteilt, wurde in den ersten fünf Monaten dieses Jahres Getreide, Ölsaaten und pflanzliches Eiweißmehl im Wert von 2,1 Mrd. € importiert; das waren 35 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Mengenmäßig stiegen die Bezüge um 293.000 t oder 4,3 %. Den Einfuhren standen Exporte in Höhe von 1,2 Mrd. € gegenüber, was immerhin eine Zunahme von 16 % bedeutet. Die Handelsmengen erhöhten sich um 228.000 t oder 14,4 %. Der Saldo von Januar bis Mai 2011 liegt damit bei Minus 898 Mio. €. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Defizit fast verdoppelt. Mit den aktuellen Zahlen scheint sich der Trend des vergangenen Jahres weiter fortzusetzen. Der ANC hatte für 2010 im Getreidebereich insgesamt einen Importüberschuss im Wert von 1,5 Mrd. € bekanntgegeben. Im Jahr davor lag der Saldo noch bei minus 1,27 Mrd. €.
Bei den einzelnen Handelsprodukten war die Entwicklung in diesem Jahr bisher recht unterschiedlich. So stiegen die Einfuhren von Mais und Gerste von Januar bis Mai 2011 um 289.000 t bzw. 52.000 t, und die Importe an Eiweißmehl vergrößerten sich um 207.000t oder 20 %. Dagegen sanken die Hart- und Weichweizenimporte um 52.000 t beziehungsweise 18 500 t. Des Weiteren wurden 178.000 t oder 19,5 % weniger Ölfrüchte und Ölsaaten im Ausland eingekauft. Bei den Exporten legten vor allem Hartweizen und Teigwaren mit einem Plus von 173.000 t bzw. 37.000 t zu, während der Verkauf anderer Verarbeitungserzeugnisse zurückging. (AgE)