Die Rinderschlachtungen sind rückläufig. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2019 knapp über 3,4 Mio. Rinder in Deutschland geschlachtet, 2020 waren es weniger als 3,3 Mio. Im ersten Quartal 2021 betrug das Minus zum Vorjahr bei Bullen fast 7 %.
Mäster sollten sich trotzdem darauf einstellen, dass die Notierungen zumindest zeitweilig schwächeln könnten. Die Nachfrage nach edlen und vor allem nach hochpreisigen Edelteilen pendelt in dieser Zeit des Jahres üblicherweise zurück. Und bei den heimischen Verarbeitern macht nach wie vor in erster Linie Kuhfleisch das Rennen. Dieses ist günstiger als das Fleisch von männlichen Schlachtrindern. Der Preisabstand ist allerdings in den vergangenen Wochen kleiner geworden. Letzteres macht Bullenfleisch allmählich für Verarbeiter interessant, und es gibt noch weitere Indizien, die gegen eine kräftige saisonale Schwäche der Jungbullenpreise sprechen:
Optimisten rechnen z. B. mit einer stetigeren Inlandsnachfrage nach Rindfleisch als in den Sommermonaten anderer Jahre, da erheblich mehr Konsumenten als sonst ihren Urlaub wegen Corona-bedingter Auflagen im Inland verbringen werden. Zudem öffnet in Deutschland in immer mehr Regionen die Gastronomie wieder. Das belebt u. a. den Außer-Haus-Verzehr von Rindfleisch. Das könnte den Markt vor allem während der Fußball-EM deutlich anregen.