Die jüngste kanadische Rapsernteschätzung geht von einer Ernte in Höhe von 14,7 Mio. t aus, das wären 25 % weniger als im schon schwachen Vorjahr. In der Vormonatsprognose war man noch von 16 Mio. t ausgegangen. Zum Vergleich: Im Spitzenjahr 2017/18 wurden rund 22 Mio. t geerntet.
Hintergrund für die Missernte ist die große Hitzewelle, die weite Anbaugebiete getroffen hat. Den größten Rückschlag hat Saskatchewan mit einem Ernteeinbruch von -33 % zu verkraften. Ab er auch Alberta und Manitoba sind mit jeweils -14 % dabei.
Kanada ist das weltgrößte Rapsexportgebiet. Die diesjährige Minderernte wird die weltweit ohnehin schon geringe Verfügbarkeit von Raps nochmal verknappen. Für Importländer wie die EU wird es schwierig, ausreichend Ware auf dem Markt zu bekommen. Voraussichtlich wird es der EU nicht gelingen, die bisher veranschlagten 5 Mio. t einzuführen.
Diese Entwicklung wird den bisher schon gestiegenen Rapspreisen weiteren Auftrieb verleihen. In Kanada notiert Raps an der Winnipeger Börse bei 613,5 €/t. In Paris steigt der Rapskurs auf 573 €/t. Auch wenn der Anbau für die Ernte 2022 preisbedingt steigen sollte, werden die reduzierten Vorratsbestände dafür sorgen, dass die knappe Ware zu anhaltend überdurchschnittlichen Preisen beitragen wird.