Die seit Wochen anhaltende Hitzewelle hat in den Kartoffelbeständen sichtbare Spuren hinterlassen. "Die Situation ist in diesem Jahr vielerorts noch bedrückender als in den Trockenjahren 2003 und 2006", so Martin Umhau, Vorstandsvorsitzender der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA). "Bereits im Frühjahr mussten die Knollen mit den lange Zeit nasskalten Böden zurechtkommen. Nun verursachen extreme Hitze und Sonneneinstrahlung erheblichen Trockenstress, bei häufig noch nicht erfolgtem Reihenschluss in den Beständen. Die im Einsatz befindlichen Beregnungsanlagen, die nun auch für andere Feldkulturen herangezogen werden müssen, können die Pflanzen gerade mal am Leben erhalten." Das in den letzten Tagen von West nach Ost durchgezogene Tief brachte zudem nur gebietsweise die so dringend notwendigen Niederschläge. Auf leichten, benachteiligten Standorten brechen die Feldbestände bereits im Juli zunehmend zusammen. Auf der Basis von Umfragen unter den Erzeugergemeinschaften wird deshalb mit Ertragsausfällen in der Größenordnung zwischen 10 und 30 % gerechnet. Die in Deutschland zum Vorjahr um knapp 1 Prozent auf 265.000 ha gestiegene Kartoffelfläche kommt daher nicht wirklich zum Tragen. Frühkartoffeln, die derzeit gerodet werden und in hohem Maße unter Beregnung stehen, seien noch vergleichsweise glimpflich durchgekommen. Einen finanziellen Ausgleich schaffe hier der Preis, der sich für lose Speiseware Mitte Juli um 40 €/100 kg bewege und damit über dem Niveau anderer Jahre. Auch im europäischen Kartoffelgürtel leiden die Knollen unter der Hitze und Trockenheit. Hinzu kommt die nach Schätzungen zum Vorjahr etwas kleinere Anbaufläche. Vieles spricht in diesem Jahr deshalb für gute Erzeugerpreise.
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