Nach der ersten Woche im Teillockdown profitiert zwar der Speisekartoffelmarkt wieder, aber längst nicht so stark wie im Frühjahr 2020, berichtet die AMI. Die etwas höhere Nachfrage kann weitgehend problemlos bedient werden, auch wenn öfter als sonst über schwache Qualitäten und hohe Abzüge geklagt wird. Im Westen und Südwesten, wo es entweder bei den Speisekartoffelerträge gefehlt hat oder wo man sich ohnehin in einem Zufuhrgebiet befindet, ist lokale Ware eher knapp und erzielt schon verbreitet den im Oktober notierten Aufschlag von 2,00 EUR/dt.
Im Norden und Süden bleibt es dagegen bei reichlichen Vorräten in Provisorien und/oder Mieten, die demnächst noch geräumt werden müssen und die jegliches Denken an eine Preisbefestigung erübrigen. Dazu kommen Lagerprobleme mit Druckstellen oder Keimung, die vorzeitige Räumung erforderlich machen. Der Export läuft nur hin und wieder und dann schwach. Übergebietlicher Versand aus dem Norden hat zugenommen, trifft im Südwesten aber auf Wettbewerb mit Kartoffeln aus Bayern.
Das größte Problem für den Frischmarkt sind derzeit vielleicht die Menge, die der Schälsektor übriglässt. Nach einer Woche Lockdown bestätigt sich hier, dass der Verkauf weit hinter den gewohnten Mengen zurückbleibt.
Die Verarbeitung zeigt sich geteilt
Chipskartoffeln räumen gut und werden auch über Vertragsmengen hinaus immer mal wieder zugekauft. Die Stärkehersteller verarbeiten auf Hochtouren. Nur die Produzenten von allen Erzeugnissen, die in die Gastronomie gehen, haben nicht genug zu tun. TK-Pommes frites sind da der herausragenden Teilmarkt. Diese Woche gab es in ganz Mittel- und Westeuropa eine erste Drosselung der Verarbeitung und es herrscht große Unsicherheit, wie es weiter geht. AMI