In der Ukraine soll die diesjährige Ernte mit 46 bis 47 Mio. t Getreide auf dem Vorjahresniveau liegen. Diese Prognose hat der neue Landwirtschaftsminister Prisjashnjuk vergangene Woche in Kiew bekannt gegeben. Prisjashnjuk erwartet gegenüber 2009 keinen Produktionsrückgang, auch wenn die Auswinterungsverluste höher ausfielen und es zu einer Verspätung der Frühjahrsbestellung um rund drei Wochen gegenüber den üblichen Fristen gekommen ist. Zu schaffen machten den Agrarproduzenten jedoch die Liquiditätsprobleme, räumte der Minister ein. So verfügten diese noch immer nur über die Hälfte der für die Absicherung der Frühjahrsbestellung erforderlichen Finanzmittel. Um diesem Problem zu entgegnen, hätten sich u. a. die Banken bereiterklärt, Jahreszinsen bei Krediten für die Landwirtschaft von sonst üblichen knapp 30 % auf 20 % herabzusetzen, berichtete Prisjashnjuk. Nach Einschätzung der Nationalen Akademie der Agrarwissenschaften dürften die ukrainischen Landwirte in diesem Jahr neben Sojabohnen auch die Erzeugung von Erbsen und Mais deutlich steigern. Demnach ist die Anbaufläche von Soja in der Ukraine bereits zur vergangenen Ernte mit rund 623 000 ha die größte in ganz Europa gewesen. Mit 16 dt/ha fielen Flächenerträge aber noch relativ niedrig aus. Mittelfristig sei eine Verdoppelung der Erträge vorstellbar.