Um einen Überblick über die Lagerbestände von Kartoffeln in Deutschland zu bekommen, fragt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) drei Mal im Jahr Experten der Landwirtschaftskammern und Bauernverbände nach ihrer Einschätzung. Dabei wird im Gegensatz zur amtlichen Statistik in Speisekartoffeln und in Pommes-frites-Kartoffeln unterschieden.
Für den Stichtag 1. Februar fiel besonders auf, dass die Lagermenge an Speisekartoffeln in den nördlichen Bundesländern deutlich höher als im Vorjahr war. Vor allem in Schleswig-Holstein und Niedersachsen lagerten deutlich größere Mengen. Beobachtern zufolge wird zwar stetig ausgelagert, jedoch reichte die Nachfrage bisher nicht, die große Ernte flotter abzubauen als sonst. In Niedersachsen fallen die Lagerbestände von Verarbeitungsrohstoff ebenfalls größer aus.
Kleinere Mengen im Süden
Das Gegenteil zeigt sich im Süden Deutschlands und in Nordrhein-Westfalen. Die geschätzten Lagermengen fielen eher kleiner aus. In Nordrhein-Westfalen dürfte die Lagermenge an Speisekartoffeln um über 20 % geringer sein, in Bayern sogar um fast 30 %. Die Ernte in Bayern fiel aufgrund der Hitze und Trockenheit im Sommer enorm klein aus. Die hiesigen Bestände wurden daher zunächst geschont und es wurden überregional zugeführte Kartoffeln verstärkt angeboten. Den Schätzungen zufolge dürften die bayerischen Speisekartoffelvorräte aus dem Kühlhaus trotzdem nur bis in den April reichen.
Besonders klein sind die Vorräte in Rheinland-Pfalz, wo die Lagerräumung sehr gut vorangekommen ist. Jedoch scheint es dort vermehrt Probleme mit der Qualität aufgrund keimfreudiger Knollen zu geben. Dort werden die benötigten Mengen zum Teil schon umfangreicher durch französische Speisekartoffeln ergänzt.
Ähnlich wie bei den Speisekartoffeln fallen die Lagerbestände von Rohstoff für Pommes frites im Süden und in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum Vorjahr größtenteils kleiner aus. AMI