Die Terminnotierungen für Brot- und Futtergetreide treten nach wie vor meistens auf der Stelle, und teilweise haben sie zuletzt sogar leicht geschwächelt. Börsenkenner erklären dies mit fehlenden Meldungen, die die Kurse in die eine oder andere Richtung schicken könnten. Die jüngsten Prognosen für die Ernte auf der Südhalbkugel sind in der Tat eingepreist. Gleiches gilt für die erwarteten Ex- bzw. Importmengen.
Die Kassapreise spiegeln die Situation an den Terminbörsen fast 1:1 wider und neigen ebenfalls etwas zur Schwäche. Das kann sich aber bald ändern. Der Getreidemarkt kommt im neuen Jahr oft nur langsam in Schwung. Aber Beobachter vermuten bei den hiesigen Verarbeitern noch erheblichen Anschlussbedarf. Und der Export wird auch 2022 rege bleiben, heißt es. Falls Ihr Abnehmer jetzt mauert, sollten Sie also Ruhe bewahren.
Machen Sie beim Raps den Sack zu!
Im Gegensatz zum Getreide werden für vorderen Raps Kurse notiert, von denen selbst ausgemachte Optimisten noch vor wenigen Wochen nicht zu träumen wagten. Oder hätten Sie geglaubt, dass der Matif-Frontmonat so schnell in Richtung 840 €/t marschieren würde. Er hat dieses Niveau zwar nicht verteidigt und die vergangene Woche mit einem Kurs von 828 €/t verlassen. Analysten schließen aber nicht aus, dass es bald wieder vorwärts geht. Ölsaaten sind schließlich weltweit knapp und gefragt.
Das heißt allerdings nicht, dass Landwirte den Rapsverkauf noch lange hinauszögern sollten. Skeptiker sprechen bereits von der Gefahr einer platzenden Preisblase. Wer sich davor schützen will, sollten den sprichwörtlichen Sack zeitnah zumachen. Das gilt auch für einen Teil der Ernten 2022 und 2023.