Die EU-Getreideexporteure können trotz voraussichtlich zunehmender Konkurrenz aus dem Schwarzmeerraum auf eine relativ gute Saison 2013/14 hoffen. Zwar dürfte die Nachfrage von Drittstaaten nach Weizen und Gerste aus der Europäischen Union kleiner ausfallen als 2012/13, jedoch deutlich höher als bisher vorausgesagt. Der Internationale Getreiderat (IGC) geht in seinem Bericht davon aus, dass die EU-28 insgesamt 25,9 Mio t Getreide exportieren wird; damit hoben die Londoner Marktexperten ihre Prognose für die Vermarktungskampagne 2013/14 gegenüber Ende Mai gleich um 2,3 Mio t an.
Demnach würde das relativ hohe Vorjahresniveau „nur„ um 2,1 Mio t verfehlt. Im Einzelnen wurde die Vorhersage für die Weizenausfuhr der um Kroatien erweiterten EU in der neuen Saison um 1,7 Mio t auf 20,3 Mio t und die für den Export von Gerste ohne Malz um 700 000 t auf 3,7 Mio t heraufgesetzt. Der Getreiderat begründete dies unter anderem damit, dass sich die Preise für Ware aus der anstehenden Ernte in der Gemeinschaft mittlerweile fast dem Niveau der großen Schwarzmeerländer angeglichen hätten. Im Wirtschaftsjahr 2012/13 verkaufte die EU-27 laut der aktuellen Schätzung aus London 21,8 Mio t Weizen, 4,9 Mio t Gerste ohne Malz sowie 1,0 Mio t Mais nach Drittländern.
In der Schwarzmeerregion dürfte die Auslandsvermarktung nach Einschätzung des IGC durch die dort recht knappen Lagerbestände, die es im Verlauf des Wirtschaftsjahres aufzustocken gilt, begrenzt werden. Dennoch hat der Getreiderat auch für Kasachstan, Russland und die Ukraine die Ausfuhrerwartung insgesamt angehoben, nämlich um 1,5 Mio t auf 50,6 Mio t. Vor allem für Russland haben sich die Exportaussichten parallel zur Ernteerwartung verbessert. Im Wirtschaftsjahr 2012/13 exportierten die drei Zollunionsländer zusammen 44,5 Mio t Getreide nach Drittstaaten; 2011/12 war von ihnen mit 60,5 Mio t eine Rekordmenge ausgeführt worden. AgE/br