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Sonnleitner: Tatsächlich unterdurchschnittliche Ernte

„Wir müssen uns trotz der Niederschläge der letzten Wochen auf teils deutliche Ertragseinbußen einstellen“, sagte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Brandenburg. Zusammen mit dem Präsidenten des Landesbauernverbandes Brandenburg, Udo Folgart, informierte er „vor Ort“ über die aktuelle Situation zu Beginn der Ernte 2011.

Lesezeit: 4 Minuten

„Wir müssen uns trotz der Niederschläge der letzten Wochen auf teils deutliche Ertragseinbußen einstellen“, sagte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Brandenburg. Zusammen mit dem Präsidenten des Landesbauernverbandes Brandenburg, Udo Folgart, informierte er vor Ort über die aktuelle Situation zu Beginn der Ernte 2011.



"Die Getreidekulturen wie die Rapsbestände haben unter den vielerorts schwierigen Vegetationsbedingungen gelitten", erklärte Sonnleitner weiter. Bereits die Aussaatbedingungen im vergangenen Herbst seien alles andere als optimal gewesen. Vor allem die Rapsaussaat wurde durch zu nasse Witterungsverhältnisse behindert und erfolgte dementsprechend spät. Die Bestände konnten sich folglich vor Beginn des Winters nur unzureichend entwickeln. Der kalte Winter mit Kahlfrösten und Wechselfrösten im Frühjahr stellte die Bestände auf eine weitere harte Probe. Da somit viele Bestände weit hinter dem normalen Entwicklungsstand zurückblieben, wurden vor allem Rapsflächen umgebrochen. "Allein in den norddeutschen Bundesländern, die zu den bedeutendsten Rapsanbauregionen Deutschlands gehören, wurden im Frühjahr bis zu 15 % der Rapsflächen umgebrochen", verdeutlichte er die Situation.



Das sich anschließende Frühjahr war gekennzeichnet durch eine extreme Trockenheit bei hochsommerlichen Temperaturen. „Derart extremen Bedingungen waren unsere Kulturen selbst in den Jahren 1976 und 2003 nicht ausgesetzt“, stellte Sonnleitner mit Blick auf die zurückliegenden Jahre fest. „Diese Trockenheit wird uns viel Ertrag kosten.“


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Erste aus den Frühdruschgebieten vorliegende Ergebnisse der Wintergerstenernte bestätigten dies; es gebe Mindererträge von bis zu 25 %, so der Präsident weiter. Dies entspricht einem Verlust von bis zu 2 t Gerste pro Hektar. Selbst wenn einzelne Regionen von Gewitterschauern profitiert haben, werden Ertragseinbußen von 10 bis 15 % gemeldet. Hinzu kommt, dass die Gerstenbestände aufgrund der Trockenheit vielerorts in die Notreife gingen und nun mit einer kleinkörnige Ernte zu rechnen ist. Auch in den nördlichen Regionen, in denen der Erntebeginn noch bevorsteht, wird mit Ertragseinbußen bei der Wintergerste gerechnet. Auch hier war die Entwicklung der Gerstenbestände bei Einsetzen der Niederschläge schon zu weit vorangeschritten.



Lediglich der Winterweizen könnte durch die Niederschläge im Juni während der für die Ertragsbildung wichtigen Kornfüllungsphase an Ertrag zugelegt haben, meint Sonnleitner. Dies gilt umso mehr auf den besseren Standorten, da sich diese Böden durch eine bessere Wasserspeicherkapazität auszeichnen und die Bestände somit weniger unter der Trockenheit gelitten haben. "Allgemein ist jedoch zu beobachten, dass die Weizenbestände aufgrund von Wasser- und Nährstoffmangel weniger ährentragende Halme ausgebildet haben", stellt der Bayer fest.


Nur 44 Mio t Raps?


Deutliche Ertragseinbußen befürchtet der DBV auch bei Raps. In einzelnen Regionen werden Ertragsrückgänge von bis zu 50 % erwartet. Im Bundesdurchschnitt ist derzeit von Mindererträgen von 15 % auszugehen. Unter Berücksichtigung der durch schlechte Aussaatbedingungen und Umbruch im Frühjahr auf 1,36 Mio. ha zurückgegangenen Anbaufläche geht der Verband von einer deutschen Rapsernte von nur 4,4 Mio. t aus. Im Vorjahr betrug die gesamtdeutsche Rapsernte noch 5,7 Mio. t.



Positiv ausgewirkt haben sich die jüngsten Niederschläge auf die Entwicklung von Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais, sagte Sonnleitner weiter. "Insbesondere der Mais konnte durch die feucht-warme Witterung der vergangenen Wochen in seiner Entwicklung aufholen. Für die Futterbaubetriebe, deren Grundfutterversorgung aufgrund des ertragsschwachen ersten Grünlandschnittes und des geringen Aufwuchses zum zweiten Schnitt äußerst knapp ausfällt, ist eine positive Ertragsentwicklung beim Mais dringend notwendig", erklärte er.



Mit Spannung erwarten die deutschen Landwirte nun nicht nur die weiteren Druschergebnisse. Auch der Blick auf die Entwicklung der Preise zur Ernte 2011 wirft einige Fragezeichen auf. Im Juni haben die Erzeugerpreise und die Terminmarktnotierungen teils deutlich nachgegeben. Insbesondere beim Raps scheinen diese Korrekturen angesichts der niedrigen Ernteprognose, auch EU-weit, nicht gerechtfertigt, so der DBV abschließend. (ad)



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